Nach einem Jahr Pause geht’s wieder rund

Mehr als 3500 Hästräger erwartet die Lahrer Narrenzunft zum großen Umzug am Sonntag, 26. Januar. Nach der Absage im Vorjahr ist die Vorfreude groß.  

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2023 zogen die Narren zum bislang letzten Mal durch die Lahrer Innenstadt. Foto: Wolfgang Künstle
Was ist das Besondere am Umzug?

In Lahr sorgen die Narren für Abwechslung. Soll heißen: Die Organisation wechselt jährlich zwischen zwei Zünften. In diesem Jahr ist die Lahrer Narrenzunft an der Reihe. Die Lahrer Fasent-Fans dürften erleichtert sein, denn zuletzt wurde der närrische Rhythmus mehrfach unterbrochen. Zweimal fiel der Umzug pandemiebedingt aus. Auch 2024, als die Laubenhexen an der Reihe waren, gab es eine Absage. Der Zunft fehlte Personal, um die Organisation zu stemmen.

Wann und wo findet er statt?

Um 12.30 formieren sich die Hästräger in der Gärtnerstraße. Eine Stunde später geht es dann wie gewohnt über den Urteilsplatz und durch die Schillerstraße zum Rathausplatz. Wenn’s gut läuft, gibt’s nachmittags sogar zweistellige Temperaturen und keinen Regen mehr.

Wer nimmt teil und wer bewirtet?

Einige Zeit sollte man sich für den Lahrer Umzug nehmen. 84 Zünfte und Musikgruppen sind am Start, die Zunft rechnet mit 3500 Hästrägern und 1500 Besuchern. Der Fanfarenzug der Feuerwehr macht den Anfang, dann folgen der Nachwuchs der Gastgeber und viele weitere Gruppen aus der Stadt und dem Umland, von den Sabbathexen bis zur Sendewelle. Aber auch Zünfte aus Todtnau im Südschwarzwald, aus Achern-Gamshurst im Norden des Ortenaukreises und aus Grenzach-Wyhlen an der Schweizer Grenze sind dabei. Nur wenige Meter sind es zum "Biermichel" und zum "Platzhisch", wo DJs einheizen, an der Ecke Goethe- und Hildastraße, wo sich die Wagen nach dem Umzug sammeln, steht die "Sunshine Bar" bereit. Toiletten gibt es am Rathausplatz, in der Gärtnerstraße, am Urteils- und Marktplatz.

Wo kann man parken?

Der Umzug findet an einem Sonntag statt, die Supermärkte sind somit geschlossen. Parkflächen in Innenstadtnähe stehen damit genügend zur Verfügung, zum Beispiel beim Arena-Einkaufszentrum oder auch beim Max-Planck-Gymnasium.

Wer lässt die Korken knallen?

Die Lahrer Narrenzunft hat in diesem Jahr noch einen Grund mehr zum Feiern. Eine der drei Figuren der Zunft feiert den 44. – und damit ein närrisches Jubiläum. Gemeint sind die Lahrer Korkenzieher, die 1981 ins Vereinsregister eingetragen wurden. Das Häs steht übrigens für den Weinbau im Lahrer Raum, passend dazu schmücken viele Korken die Jacke. Wir haben nicht nachgezählt, aber laut der Zunft werden bis zu 3000 Exemplare für eine solche Jacke benötigt, und auf dem Kopftuch finden sich weitere Korken. "Die Flaschen trinken wir nicht alle selber", sagt Oberzunftmeister Andreas Wehrle lachend. Gasthäuser und Winzer unterstützten die Zunft mit Korken.

Wie geht die Narretei weiter?

Nach dem Umzug ist noch lange nicht Schluss. Die Auflösung führt direkt ins Narrendorf auf dem Rathausplatz, in einem großen Zelt kann man auch bei schlechtem Wetter weiterfeiern – oder angrenzend in der Bima Bar. Am Donnerstag, 27. Februar, wollen die Narren dann wieder den Baum auf dem Rathausplatz stellen und das Kommando im Lahrer Rathaus übernehmen. Stoff für die Reden dürfte es dann reichlich geben. Schließlich findet wenige Tage zuvor die vorgezogene Bundestagswahl statt. Im Stadtteil Sulz fällt deswegen der Umzug aus. Die Lahrer haben Glück – ihr Umzug geht traditionell schon im Januar über die Bühne.
Schlagworte: Andreas Wehrle
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