Meldestelle "respect!" kämpft gegen den Hass im Internet
Unappetitliche, rechte und strafbare Posts sind sein täglich Brot: Stephan Ruhmannseder arbeitet für die Meldestelle "respect!". Er sammelt Hasskommentare und räumt sie weg – oft stellt er Anzeige. Ein Besuch.
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Wenn Stephan Ruhmannseder morgens zur Arbeit kommt, dann ist das Postfach meistens voller Tickets. Ein Ticket, das ist in diesem Fall keine Eintrittskarte oder Fahrkarte, sondern ein Arbeitsauftrag: Jemand hat seinen Arbeitgeber kontaktiert und Stephan Ruhmannseder muss sich nun mit dieser Anfrage auseinandersetzen. Die Fragen, mit denen er es zu tun hat, ähneln sich meistens: Ist das eigentlich legal, wenn jemand auf Twitter schreibt: "Mit den Flüchtlingen werden auch die Müllverbrennungsanlagen überfordert"? Kann man jemanden strafrechtlich belangen, der in einem sozialen Netzwerk ein Bild teilt, auf dem Pin-up-Girls Schachteln mit Hakenkreuz-Aufdruck in die Kamera halten? Und ein antimuslimisches Posting, in dem Deutschland höhnisch als "Allahs Paradies" bezeichnet wird – gibt es eine Möglichkeit, das aus dem Netz zu bekommen?
Stephan Ruhmannseder wird die Aufträge im Tagesverlauf abarbeiten. Normalerweise schreibt er zunächst kurze freundliche Absagen zu allen Tickets, bei denen er keine Chance auf Erfolg sieht. Später am Tag setzt er sich mit den ...