Rheintalbahn

Der Schienenersatzverkehr zwischen Freiburg und Baden-Baden war gut organisiert

Keine Fernzüge zwischen Freiburg und Baden-Baden, und das während der Osterferien: Mancher befürchtete Chaos beim Ersatzverkehr. Das blieb aus, auch wegen der Helfer in den orangenen Warnwesten.  

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In Emmendingen wurde es an der Bushaltestelle kurzzeitig eng.  | Foto: Franziska Kleintges
In Emmendingen wurde es an der Bushaltestelle kurzzeitig eng. Foto: Franziska Kleintges

Am Emmendinger Bahnhof wird es am Mittwochvormittag eng: Um kurz vor 9 Uhr stehen die Pendler dicht an dicht auf der Treppe des Ausgangs Süd. Denn hier steigen sie auf die Ersatzbusse nach Freiburg um. In den drei Bussen finden sie alle Platz, auch wenn diese voll sind. Immerhin: weniger voll als manche Bahn auf diesem Streckenabschnitt. Der erste Bus fährt schon los, als ein Bahnangestellter in orangefarbener Warnweste noch einige sprintende Nachzügler in der Unterführung anfeuert. Der letzte Bus lässt sie noch einsteigen, dann macht auch er sich auf den Weg nach Freiburg.

Ob Emmendingen oder Denzlingen: Auch der Berufspendler-Verkehr während der Osterferien brachte kein neues Bahnchaos mit sich. Am Mittwochmittag zog ein Sprecher der Bahn positive Bilanz. Schon am Karsamstag hätte der Umstieg auf Schienenersatzverkehr zwischen Freiburg und Baden-Baden ohne größere Probleme geklappt. Sowohl im Regional- als auch im Fernverkehr galt aber: Reisende mussten mehr Zeit einplanen. Fernreisen dauerten rund zwei Stunden länger als ursprünglich geplant.

Von Sonntagnacht an fahren die Züge wieder nach Fahrplan

Ab Freitagabend, 18. April, 21 Uhr, verkehrten auf der Rheintalstrecke zwischen Baden-Baden und Freiburg keine Fernzüge mehr. Dafür fuhren Fernbusse direkt zwischen Freiburg und Baden-Baden, einige auch bis nach Karlsruhe durch.

Auch im Regionalverkehr führten die Bauarbeiten zu Einschränkungen: Wer aus dem Elztal Richtung Freiburg kam, stieg in Denzlingen in den Ersatzverkehr um, aus der Ortenau in Emmendingen. Zwischen Müllheim und Basel fuhren spätabends und nachts keine Züge. Von Karfreitag bis Ostermontag fuhren zwischen Orschweier und Appenweier, also um Offenburg herum, keine Regionalbahnen.

Von der späten Nacht an von Sonntag, 27. April, auf Montag, 28. April, sollen nach Angaben der Bahn alle Züge wieder nach Fahrplan fahren.

Am Freiburger Hauptbahnhof war der Ersatzverkehr ausgeschildert.  | Foto: Rita Eggstein
Am Freiburger Hauptbahnhof war der Ersatzverkehr ausgeschildert. Foto: Rita Eggstein

Der Ersatzverkehr war gut organisiert

In der Vergangenheit gab es nicht nur positive Beispiele zum Schienenersatzverkehr bei der Deutschen Bahn. Im vergangenen August hatte es bei der Streckensperrung zwischen Baden-Baden und Rastatt Schwierigkeiten gegeben. Fernreisende hatten teils stundenlang auf ihre Ersatzbusse warten müssen.

Man habe auch positive Erfahrungen mitgenommen, sagte ein Bahnsprecher: Der Ersatzverkehr beim Ausbau der Riedtalbahn zwischen Mannheim und Frankfurt vom vergangenen Juli bis Dezember habe gut funktioniert.

Auch in Freiburg lief am Karsamstagvormittag alles rund an. An Gleis 1, auf dem gewöhnlich die ICEs fahren, war wenig los. Violette Schilder mit der Aufschrift "Ersatzverkehr" wiesen dort den Weg zu den Fernbussen, grüne Schilder zu den Bussen für den Regionalverkehr. Auch in der Bahnhofshalle, am Boden und vor dem Bahnhofsgebäude waren Schilder angebracht.

Hilfreich waren auch die sogenannten Reisendenlenker: Servicepersonal und Mitarbeiter der Verwaltung in Warnwesten. Sie sprachen Reisende an und wiesen ihnen den Weg zu den richtigen Bussen.

Die Reisendenlenker helfen dabei, dass jeder den richtigen Bus findet.  | Foto: Franziska Kleintges
Die Reisendenlenker helfen dabei, dass jeder den richtigen Bus findet. Foto: Franziska Kleintges

Zufriedene Fahrgäste

Die Bahn habe viel positives Feedback von Reisenden bekommen, berichtete ein Sprecher der Bahn. Die Reisenden-Lenker seien darauf geschult worden, dass die Umstiege so schnell und unkompliziert wie möglich vonstattengehen: also dass Gepäck schnell ein- und ausgeladen wird, die Busse am richtigen Ort halten und jeder im richtigen Bus sitzt.

"Es war sehr gut organisiert", berichtete eine Reisende, die am Karsamstag aus Stuttgart nach Freiburg gefahren ist. Auch in die andere Richtung lief es gut: Ein junger Mann auf dem Weg nach Dresden erzählte, dass er sogar eine halbe Stunde früher als geplant in Baden-Baden angekommen sei.

Einzelne Probleme in Karlsruhe und um Offenburg

Am Ostermontag kam es jedoch zu weniger entspannten Szenen an den Bahnhöfen in Freiburg und Baden-Baden, da an diesem Tag traditionell viele Reisende unterwegs sind. Durch Staus auf der A5 waren außerdem einige der Ersatzbusse verspätet. Dennoch sagte ein Unternehmens-Sprecher Mitte der Woche, dass die Bahn sehr zufrieden mit dem derzeitigen Stand sei. "Die Buskapazitäten reichten an allen Standorten aus." Auch dem Osterverkehr habe der Schienenersatzverkehr standgehalten.

Zeitweise waren die Regionalzüge zwischen Karlsruhe und Baden-Baden sehr voll. Das läge daran, erläuterte er, dass viele Menschen nicht direkt mit dem Bus von Karlsruhe nach Freiburg fahren wollten. Wer den Regionalzug nach Baden-Baden nahm, war schneller. Die Reisenden-Lenker hätten aber versucht, die Menschen in Richtung Busse zu führen.

Keine weiteren Sperrungen in Aussicht

Die Arbeiten an den Gleisen seien eng getaktet gewesen. Innerhalb dieser Woche habe man mehrere verschiedene Baustellen zusammengefasst, "damit wir nicht in drei Monaten noch mal sperren müssen." Stand Donnerstag laufe auch alles nach Zeitplan. Von Montag, 28. April, an sollten also alle Züge wieder nach Fahrplan fahren. Eine weitere Sperrung sei erst mal nicht geplant.

Die Bauarbeiten

Bei den Bauarbeiten, die seit Freitag, 18. April, bis einschließlich Sonntag, 27. April, andauern, werden mehrere Ausbau- und Sanierungsarbeiten gleichzeitig umgesetzt. Gleisuntergrund, Gleise und Weichen werden erneuert. Bei Offenburg werden zwei zusätzliche Weichen und die Ausstattung für das Europäische Zugsicherungssystem ETCS eingebaut. Es finden Oberleitungs- und Kabeltiefbauarbeiten statt, um den viergleisigen Ausbau der Strecke voranzubringen. In Schliengen werden zwei zusätzliche Gleise angeschlossen.


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