Die Zahl der zur Anzeige gebrachten Delikte unter Kindern und Jugendlichen im vergangenen Jahr im Kanton Baselland um 57 Prozent gestiegen. Davon gab es im Bereich der schweren Gewaltstraftaten eine markante Zunahme. Dies geht aus dem Geschäftsbericht der Jugendanwaltschaft hervor. Insgesamt war die Jugendanwaltschaft im Jahr 2023 mit dem Eingang von 3049 Delikten konfrontiert. Es gingen 1024 neue Strafverfahren gegen Minderjährige ein. Deren Anzahl nahm gegenüber dem Vorjahr um knapp 26 Prozent zu. Somit übertraf es sogar das Corona-Ausnahmejahr 2020. Dies kam einem Höchststand seit über zehn Jahren gleich, wie es im Geschäftsbericht heißt.
Zudem habe es mehrere Vorfälle von Racheaktionen oder Selbstjustiz gegeben – ein "besorgniserregendes Phänomen", heißt es weiter im Bericht. Delikte im Zusammenhang mit Drogenkonsum waren hingegen leicht rückläufig. Dennoch waren bei Verfahren bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz weiterhin hochproblematische Formen des Mischkonsums zu beobachten. Als Beispiel wird der Missbrauch von Medikamenten in Kombination mit verschiedenen Drogen, künstlichem THC und anderen chemischen Substanzen genannt.
Um all diesen Entwicklungen im Bereich der Jugendkriminalität adäquat begegnen zu können, sei eine dauerhafte Erhöhung der personellen Ressourcen bei der Jugendanwaltschaft "unumgänglich", heißt es im Bericht.
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