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Leserbrief: Kulturellen Sachverstand der Bürger nutzen

  • Jo Kehm (Wiechs)

  • Sa, 14. September 2024
    Schopfheim

     

ZUKUNFT MUSEUM
Ein Leser schreibt zum BZ-Bericht vom 12. September "Museumsfreunde werfen Stadt Heimlichtuerei vor"
Die Zukunft des Schopfheimer Museums soll im Oktober in einer nichtöffentlichen Ausschusssitzung des Gemeinderates diskutiert werden. Eigentlich dürfte die Öffentlichkeit gar nicht wissen, dass das vorgesehen ist. Nun fragt sich die Öffentlichkeit, warum ein Thema, das die Öffentlichkeit betrifft, hinter verschlossenen Türen behandelt werden soll. Aber das ist nur der eine Teil des Problems. Der andere Teil ist die Tatsache, dass weder der Bürgermeister noch der Gemeinderat, noch die Stadtverwaltung bisher öffentlich skizziert haben, wie die Zukunft des Museums eigentlich aussehen könnte. Bürgermeister Harscher hat in der Badischen Zeitung gefragt, "wie wir es zeitgemäß, modern und zukunftsfähig aufstellen und wir es gut und richtig bespielen können". Und fährt dann sibyllinisch fort: "Ich stelle mir ein Haus der Kultur vor – inklusive des Museums." Es geht ihm also um eine kulturelle Mischung, bei der das Museum neben anderen Aktivitäten eine Rolle spielt, welche das sein soll, sagt er nicht. Er sagt auch nicht, was er unter einem Haus der Kultur versteht. Sagt er es nicht, weil er selbst keine klare Vorstellung davon hat? Oder sagt er es nicht, weil er zwar eine Vorstellung hat, diese aber nicht publizieren will? Oder sind es ganz andere Spitzenpersonen der Stadt, die zwar eine Vorstellung haben, aber nicht genannt sein wollen?

Wenn man ein Haus der Kultur schaffen will unter Einbeziehung des Museums, dann gibt es eigentlich keinen Grund, das hinter verschlossenen Türen zu beflüstern. Im Gegenteil, es wäre gelebter demokratischer Prozess, die Bevölkerung in die Zukunft des Gedächtnisses der Stadt einzubinden. Kultureller Sachverstand dafür wäre und ist in der Stadt reichlich vorhanden. Man müsste ihn nur nützen. Und ich garantiere: Die Vertreter der verschiedenen kulturellen Sachgebiete würden das gerne öffentlich diskutieren. Um diesen öffentlichen Prozess anzustoßen, wird nun ein Gremium profunder Kulturvertreter der Stadt eine Skizze anfertigen, wie das Museum künftig multikulturell nutzbar gemacht werden könnte. Es wäre natürlich supertoll, wenn sich daran Gemeinderäte und Vertreter der Stadt, am besten der Bürgermeister selbst daran beteiligen würden.

Eingeladen sind sie alle. Der Bürgermeister könnte allerdings auch selber Vertreter der kulturellen Öffentlichkeit einladen, um Denkanstöße zu sammeln. Wie wäre es, Herr Harscher, mit einem solchen Treffen, am besten im Museumssaal, sozusagen als erste multikulturelle Veranstaltung? Jo Kehm, Wiechs

Ressort: Schopfheim

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