Leben im Zeitraffer
Ist sie erst einmal erwachsen geworden, bleibt der Eintagsfliegen nicht mehr sehr viel Zeit.
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» Älter als die Dinosaurier
Eintagsfliegen sind steinalt, es gab sie schon vor 355 Millionen Jahren. Da schwirrten sie zwischen riesigen Farnen den ersten Reptilien und Amphibien um die Schnauzen. Ob Hitze oder Eiseskälte – sie überlebten und produzieren bis heute munter Nachkommen. Allein in Mitteleuropa gibt es 140 verschiedene Arten, von Aussterben also keine Spur.
» Verwandlungs-Weltmeisterin
Den Großteil ihres Lebens verbringt die Dänische Eintagsfliege als Larve unter Wasser, meist in selbst gebuddelten Röhren auf dem Grund von Seen und Bächen. Dort lebt sie je nach Wassertemperatur und Nahrungsangebot bis zu drei Jahren und entwickelt sich dabei immer weiter. 30 Mal platzt ihre zu eng gewordenen Hülle, jedes Mal wechselt sie ein bisschen die Gestalt. Das ist absoluter Rekord in der Insektenwelt! Am Ende bildet sich zwischen alter und neuer Haut eine Luftschicht, mit der die Larve zur Wasseroberfläche schwebt. Dort schlüpft dann die eigentliche Fliege.
Eile beim Fortpflanzen
Als Flügelwesen ist die Eintagsfliege, je nach Art, nur einige Stunden oder höchstens wenige Tage unterwegs – und ganz mit der nächsten Generation beschäftigt: Paarung im Flug, dann im Zickzack über das Wasser, um die Eier abzulegen. Da bleibt nicht mal Zeit zum Fressen. Das ginge auch gar nicht: Eine Eintagsfliege hat weder Mundwerkzeuge noch einen funktionierenden Darm.
Wichtige Nahrung für andere
Eintagsfliegen entwickeln sich nur in gesunden Gewässern, dort werden die meisten ihrer Eier aber gefressen: Forellen und Wasserkäfer zum Beispiel finden sie sehr lecker. Gut, dass ein Eintagsfliegen-Weibchen gleich Tausende von Eiern legen kann!
Sie hat also ein aufregendes Leben, die Eintagsfliege! Aber sehr kurz, meint ihr? Das ist eine Frage der Perspektive. Für einen tausend Jahre alten Baum sind wir Menschen vermutlich auch eine Art Eintagsfliege.
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