Lauter Tricks im Kino
Für den neuen Abenteuerfilm "Tom Sawyer" wurde einfach der Mississippi nach Deutschland verlegt.
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Die Geschichte von Tom Sawyer hat sich der amerikanische Schriftsteller Mark Twain schon 1876 ausgedacht. Die Hauptfigur Tom Sawyer lebt mit seiner Tante Polly und seinem Halbbruder Sid im Städtchen St. Petersburg, direkt am Mississippi. Sei bester Kumpel ist Huck Finn. Der wohnt in einer Tonne am Fluss, und kann den ganzen Tag tun und lassen, was er will. Die beiden Jungs hecken viele Streiche aus. Und am liebsten treiben sich am Mississippi herum.
Um die Abenteuer der Freunde zu verfilmen, brauchte das Filmteam deshalb den Mississippi. Doch die USA sind weit weg, und die Flüge dorthin teuer. Also haben die Filmleute einen Fluss in Deutschland gesucht, der wie der Mississippi aussieht. Ein halbes Jahr lang haben sie Flüsse getestet: den Rhein, die Elbe, und auch die Havel.
Die Havel ist ein Fluss im Osten Deutschlands. An ihrem Ufer liegt der Ort Neuruppin, etwa 70 Kilometer entfernt von Berlin. Die Filmleute waren sich einig: Die Havel in Neuruppin sieht aus wie der Mississippi in den USA! Deshalb haben sie dort den Hafen von St. Petersburg aufgebaut, so wie Mark Twain es im Buch beschrieben hat. Wer das Buch kennt, weiß, dass in der Nähe des Hafens Huck Finns Tonne steht. In Neuruppin gab es aber keine Tonne. Wer sie sehen wollte, musste 80 Kilometer weit bis nach Deetz fahren. Dort an einem See haben die Filmleute die ideale Stelle für Hucks Tonne gefunden. Und wo stand das Haus von Tom und Tante Polly? Ihr könnt es euch sicher denken! Nicht in Neuruppin, auch nicht in Deetz, sondern 2000 Kilometer entfernt, in Bukarest in Rumänien.
Ihr kennt jetzt also die Tricks der Filmleute. Doch alle anderen werden im Kino davon nichts merken. Für sie ist alles der Mississippi.
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