Küsschen fürs Affenbaby
Nachwuchs im Basler Zoo: Fahamu, der kleine Schimpanse, ist Mama Xindras ganzer Stolz
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Wie ein Püppchen hält die 33 Jahre alte Xindra ihr Kind fest, während sie Fahamus Vater Eros krault. Dann konzentriert sich die Mutter wieder auf das Baby: Mal schaut sie nach, ob der kleine Po sauber ist, mal zupft sie einen Faden Holzwolle aus dem dunklen Fell. Dann wieder gibt sie dem Kleinen einen Kuss auf den Kopf.
Die Geburt von Fahamu war im Basler Zoo eine kleine Sensation. Niemand hatte bemerkt, dass Xindra schwanger war. Vor den Augen von Zoobesuchern brachte die Schimpansin ihren nicht einmal zwei Kilogramm schweren Sohn zur Welt. Fahamu ist das sechste Kind von Xindra, die deshalb weiß, wie sie mit Babys umgehen muss. Manchmal stellt sie sich im Affenhaus vor die Glasscheibe, um den Menschen ihren Nachwuchs zu zeigen. Jetzt aber will Xindra fressen. Mit einer Möhre in der Hand turnt sie am Seil hinauf zu einer Hängematte. Fahamu hält sich dabei am Fell der Mutter fest. Denn die hat beim Klettern keine Hand mehr frei.
Nebenan tobt Colebe durchs Gehege, schlägt Purzelbäume, klettert Äste rauf und Seile runter, lässt sich in die Späne fallen und stört die Erwachsenen mit Streichen. Colebe ist das zweitjüngste Schimpansenkind im Basler Zoo. Mit seinen drei Jahren darf er noch Milch bei seiner Mutter trinken. Die denkt, das sei mal wieder an der Zeit, und zieht ihren Wirbelwind zu sich in die Hängematte. Schneller als der Lausbub reagieren kann, hat sie ihn schon am Arm geschnappt.
Jetzt liegen beide Affenkinder geborgen bei ihren Müttern im Nest. Neun Mitglieder zählt die Familie. Die ausgewachsenen Affen sind aufgerichtet bis zu 1,70 Meter groß, die Weibchen wiegen bis zu 45 Kilo, die Männchen bis zu 65. Vater Eros ist mit 46 Jahren der älteste Schimpanse in Basel. Nur in menschlicher Obhut können die Affen so alt werden. Cheeta, den man aus Tarzan-Filmen kennt, hat letztes Jahr sogar den 75. Geburtstag gefeiert. In der Natur sterben die Menschenaffen viel früher.
Fahamu wird sich in den ersten Monaten seines Lebens an den Bauch seiner Mutter klammern und später auf ihrem Rücken reiten. Irgendwann wird er erste Ausflüge wagen und an Xindras Futter naschen. Schimpansen fressen Pflanzen, seltener Fleisch von Ratten und Erdhörnchen, mit Stöcken angeln sie sich auch Termiten aus dem Bau. Mit vier Jahren muss ein kleiner Schimpanse auf Muttermilch verzichten. Denn vier bis fünf Jahre nach einer Geburt kann die Mutter ihr nächstes Kind bekommen. Genauso selten wie bei den Menschen können es auch Zwillinge sein. Um den Nachwuchs kümmern sich die Mütter alleine. Die Väter lassen sich von ihren Weibchen lieber selbst verwöhnen – so wie Eros und später wohl auch Fahamu. Sein Name bedeutet übrigens in der afrikanischen Heimat der Affen "Wissen".
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