Konzert
Konzert des Musikvereins Dinglingen mit neuer Dirigentin
Das Konzert des Musikvereins Dinglingen firmierte wieder unter dem Titel "Harmonie live". Wegen der neuen Dirigentin Yvonne lautete der Untertitel: "Neu – mit Gebrauchsspuren".
Di, 29. Apr 2025, 17:00 Uhr
Lahr
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Von Endrik Baublies
LAHR Sicher ist, dass Heizmann, die 25 Jahre lang den Taktstock des Altenheimer Musikvereins in der Hand hielt, in Dinglingen angekommen ist. Ein kurzer Film zeigte den Abschied im Neurieder Ortsteil und die Wanderung entlang der B 36 bis zum Parktheater. Dann stand sie leibhaftig auf der Bühne. Die Vorschusslorbeeren nach dieser ungewöhnlichen Ouvertüre waren groß – und verdient.
"Light of Hope" entwickelt sich allmählich zu einem Klassiker der sinfonischen Blasmusik. Der Japaner Hiroki Takahashi hat dieses sehr anspruchsvolle Stück als musikalische Überwindung der Reaktor-Katastrophe in der Präfektur von Fukushima im Jahr 2011 geschrieben. Tanja Kassel und Manuel Erfurt, die den Abend souverän moderierten, stellten dieses "Light of Hope" mit der kurzen Erklärung vor. Das Ensemble gab zuerst die Tragik und dann das aufkommende "Licht der Hoffnung" (die deutsche Übersetzung des Titels) ausgezeichnet wieder. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Registern, kurzen Soloeinlagen und dem Zusammenspiel des gesamten Ensembles zeigten sich gerade hier sehr gut.
Das "Pfeifen im Walde" war einer der Höhepunkte des Konzerts
Etwas ganz anderes war "The Cuckoo" (der Kuckuck), den Alan Fernie arrangiert hat. Das sprichwörtliche "Pfeifen im Walde" war auf seine Art sicher einer der weiteren Höhepunkte des gesamten Konzertes. Es war hier nicht so sehr das Können des Ensembles, was mit dem Licht der Hoffnung eindrucksvoll gezeigt wurde. Die Tierstimmen kamen nicht aus der Konserve. Einige der Musiker spielten dafür eigene Instrumente, die nicht zu dem gewohnten Stimmen eines Blasorchesters gehören oder sie verwendeten die gewohnten Instrumente zweckentfremdet. Der klassische Kuckucksruf, eine nicht zu verwechselnde Tonfolge, tauchte da immer wieder, mitunter auch sehr unverhofft auf. Ganz große Klasse war das Intro des Strauß’schen Walzers "An der schönen, blauen, Donau." Genau: Der Ruf des Kuckucks ist ein kleiner Teil der Ouvertüre, es lag hier zum Wiedererkennen nur am richtigen Taktgefühl.
Zum Auftakt des Konzertes gehörte der "Urknall" des Rock 'n’ Roll. Da Solistin Nicole Leitgeb erkrankt war, spielte das Ensemble nicht den angekündigten "Libertango" von Astor Piazzolla, sondern eine Medley, das aus "Rock around the Clock" von "Bill Haley & his Comets" und – weil so schön passt – "Tutti Frutti" von Little Richard.
Zum Abschluss gibt es noch Nena-Hits
Wiederum zu den sinfonischen Stücken gehörten "Symphonic Highlights from Frozen" (Deutsch als ‚Die Eiskönigin‘ bekannt oder "Epic Gaming Themes"). Abgerundet wurde das Konzert mit einem Medley mit vier Ohrwürmern von Gabrielle Kerner, die als Nena viele Hits hatte. Es waren nicht ganz 99 Luftballons, die hinter dem Perkussionensemble aufstieben, aber immerhin. Ungewohnt war "Hardrock Dynamite", ein Arrangement von Hits der Hardrock-Bands Nirvana, Kiss oder Aerosmith.
Da durften Zugaben nicht fehlen und zuletzt gab es die "Böhmische Polka" zum Mitklatschen. Bleibt am Ende nur die Frage, ob die Sticheleien, die Moderator Erfurt gleichmäßig an alle Register vergab, Gebrauchsspuren hinterlassen werden.
Der nächste Auftritt der "Harmonie Dinglingen" ist am Maifeiertag beim traditionellen Maihock auf dem Schutterlindenberg von 10.30 bis 16 Uhr.