Kino für die Ohren

Es knistert, pfeift und rasselt: Freiburger Realschüler beim Kindermusikfestival Klong.

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Junge Hörspielprofis in der Geräuschewerkstatt | Foto: Maurice Korbel — 1/2
Junge Hörspielprofis in der Geräuschewerkstatt Foto: Maurice Korbel

Reiche Auswahl für kreative Krachmacher | Foto: Maurice Korbel — 2/2
Reiche Auswahl für kreative Krachmacher Foto: Maurice Korbel

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Sonne, Schnee und Nacht – das alles kann man sehen, aber nicht hören. Stimmt gar nicht, sagen die Kinder der Klasse 7 A von der Freiburger Lessing-Realschule. Sie machen diese Woche eine Geräuschewerkstatt und sind schon echte Hörspielprofis: Sonne – das bedeutet Vogelgezwitscher. Und wie macht man das ohne echte Vögel? Na, mit der Vogelpfeife! Oder mit einem Luftballon und Quietscheenten. Und wie hört sich Nacht an? Wolfsgeheul, Eulenschreie und Flügelflattern mit einem Lederlappen, so die prompte Antwort.

Zum Beweis führen sie gleich eine kleine Gespenstergeschichte vor. Dazu verteilt Rundfunkjournalist Christian Neugebauer die Rollen: Wer will als Waldemar mit der Kette rasseln? Wer macht die Schritte des müden Wanderers und drückt rhythmisch seine Faust in den Reiskarton? Und wer übernimmt das Feuer und knistert mit der Plastiktüte? Nach einem Probedurchlauf wird es mucksmäuschenstill im Klassenzimmer. Aufnahme! Alle drängen sich um das Mikro, zwölf schauerliche Schläge auf den Kochtopf, dann ist Geisterstunde. Zu jedem Satz gibt es ein Geräusch: Da heult das Windrohr, prasseln Steine auf ein Brett, dröhnt das Donnerblech. Richtig gruselig hört sich das wenig später auf dem Computer an. Echtes Kino für die Ohren!

Aber jetzt ist es höchste Zeit für das selbstgeschriebene Hörspiel, das zum Kindermusikfestival Klong am Sonntag fertig sein muss. Die Klasse hat sich ein Märchen ausgedacht: Eine Prinzessin wird von einer bösen Hexe in einen Frosch verwandelt, schon naht der Retterprinz mit einem Bären als Leibwächter, Teufel und kluge Eule sind auch dabei. Soweit ist alles klar. Aber welche Hindernisse könnten noch eingebaut werden, damit die Geschichte auch spannend und logisch ist? Sollen die Figuren ihr Abenteuer am Meer oder lieber in einer Höhle erleben? Braucht es noch einen großen Kampf zwischen Bär und Teufel? Vor allem: Für welche Idee gibt es die besseren Geräusche? Schließlich sieht das Publikum das Ganze nicht als Film, sondern soll sich die Szenen beim Hören vorstellen können. Es wird hin und her diskutiert. Kaum zu glauben, wie viel Geschichte in ein sechsminütiges Hörspiel passt!

Jetzt fehlt noch die Geräuscheliste: Der Teufel hat Hufe, also braucht er Kokosnuss-Schalen. Für den Wald wären knackende Äste prima. In der Höhle hallt es. Das lässt sich im Computer einstellen. Außerdem könnte Wasser von den Wänden tropfen. Und auch die Hüpfgeräusche der Frosch-Prinzessin sind ganz wichtig. Jede Menge Tüftelei, aber Spaß macht es unbedingt!

Das Freiburger Kindermusikfestival Klong findet am Sonntag, 20. Juli, ab 11 Uhr in der Theaterhalle auf dem Gantergelände statt. Es gibt Schülervorstellungen, Mitmach- Aktionen, Clownseinlagen, Bands und Chöre.
Der Eintritt ist frei. Programm unter: http://mehr.bz/klong-2014

Ressort: Neues für Kinder