"Jeder Menschenhändler kann machen, was er will"

BZ-INTERVIEW: Martin Kobler war als UN-Sondergesandter in Libyen – und erklärt, warum die Zahl der Flüchtlinge aus dem Land steigt.  

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Martin Kobler   | Foto: AFP
Martin Kobler Foto: AFP

BERLIN. Die Zahl der Flüchtlinge, die aus Libyen nach Europa kommen, steigt. Der bisherige UN-Sondergesandte Martin Kobler sieht die fehlende Staatsgewalt als Ursache und wirft der internationalen Staatengemeinschaft vor, sich nicht genug zu engagieren. Christopher Ziedler sprach mit dem Spitzendiplomaten – kurz nach seiner Rückkehr aus Libyen.

BZ: Herr Kobler, warum ist es so schwer, Libyen zu stabilisieren?
Kobler: Libyen ist nie ein einheitlicher Staat gewesen. Muammar al-Gaddafi hat 42 Jahre lang nur die Illusion eines Staates erzeugt. Man muss jetzt viele lokale Machthaber und Milizen einbinden, um einen funktionierenden Staat zu schaffen. Das geht nicht von heute auf morgen. Deshalb muss man immer wieder neue Wege ausprobieren – denn am Ende müssen alle Libyer zustimmen.
BZ: ...

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