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Terror

IS-Attentäter aus Freiburg tötet Dutzende Menschen im Irak

Er reist von Freiburg über die Türkei - im Irak schnallt er sich dann Sprengstoff um und jagt sich in die Luft. Die Terrormiliz IS hat den Tod eines 23-Jährigen Selbstmordattentäters aus Freiburg bekannt gegeben. Er soll Dutzende Menschen getötet haben.  

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Ein Islamist, der aus Freiburg stammt, hat nach BZ-Informationen vergangene Woche nahe der irakischen Stadt Baidschi ein Selbstmordattentat verübt. Es soll dabei mehrere Dutzend Tote und Verletzte gegeben haben. Der 23-Jährige soll sich im vergangenen Jahr radikalisiert und der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben. Die Behörden halten sich mit Informationen zurück, die Polizei bestätigt aber Ermittlungen.

Der IS selbst bejubelte in den sozialen Netzwerken im Internet den Mordanschlag durch Abu Mohammed al-Almani, wie sie den Islamisten nannten.

Durch eine Entwicklungsstörung gehandicapt

Er hat laut IS-Mitteilung am Sonntag vor einer Woche einen Lastwagen mit 1,5 Tonnen Sprengstoff an Bord in einen Kontrollpunkt der irakischen Armee gefahren. Veröffentlicht wurde von der Terrorgruppe ein Foto, das einen jungen Mann mit Bart, Brille und Barett samt IS-Aufschrift zeigt. Bekannte aus Freiburg haben auf dem Foto unzweifelhaft Yannick N. erkannt. Er ist in Freiburg längere Zeit von einer sozialen Einrichtung unterstützt worden – auch weil er durch eine Entwicklungsstörung gehandicapt war. Familiär und emotional sei er verwahrlost gewesen, berichten Bekannte. Er habe nach Geborgenheit und Anschluss gesucht. Eine Freundin zeigte sich gegenüber der Badischen Zeitung entsetzt über den Anschlag, betont aber auch, dass Yannick N. selbst Opfer sei. Der IS habe "seine naive Art und seine Behinderung ausgenutzt".

Warum und wie er zum Islamisten und Selbstmordattentäter wurde, darüber weiß man noch nicht viel. Yannick N. ist ein Konvertit, hatte bis vor wenigen Monaten aber mit Religion überhaupt nichts am Hut. "Es ging alles rasend schnell", sagte die Freundin der BZ. Vor etwa einem Jahr habe er angefangen, mit den falschen Leuten abzuhängen und peu à peu auch den Kontakt zu der sozialen Einrichtung abgebrochen, die ihn betreute. In Verbindung mit dem IS sei er über das Internet getreten, aber vor allem auch über Kontaktleute in Freiburg, heißt es.

Schüchtern habe der junge Mann gewirkt

Im vergangenen Sommer reiste Yannick N. in die Türkei. Ein Reporter der Zeitung Die Welthatte ihn in der Stadt Sanliurfa nahe der syrischen Grenze zufällig in einem Hotel getroffen. Als er nun Bilder von dem IS-Selbstmordattentäter im Internet fand, erinnerte sich der Journalist an die Begegnung. In einem Welt-Artikel schrieb er: Schüchtern, ja verängstigt habe der junge Mann gewirkt. Er habe behauptet, als Urlauber im Osten der Türkei zu sein. Freunde hätten ihm das Flugticket nach Istanbul zum Geburtstag geschenkt. Mit dem Bus sei er in das 1200 Kilometer entfernte Sanliurfa gefahren. Vermutlich sei er dann nach Syrien gebracht worden. Seine letzte Reise führte Yannick N. in den Irak.

Offiziell gibt es kaum Informationen. Laura Riske, Sprecherin der Polizei Freiburg, bestätigte am Dienstag, dass zum Vorfall in der Stadt Baidschi Ermittlungen laufen. Dass ein Bezug zu Freiburg existiert, dementiert sie nicht. Laut Verfassungsschutz zieht die IS-Terrormiliz immer mehr radikale Islamisten aus Deutschland an. Vor Yannick N. sollen bereits 75 Deutsche getötet worden sein.

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Ressort: Südwest

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