Frauenpower

Internationaler Frauentag wurde auch in Freiburg gefeiert

Bei allerschönstem Wetter wurde am Donnerstag auch in Freiburg der Internationale Frauentag gefeiert. Vor allem auf dem Rathausplatz konzentrierte sich geballte Frauenpower mit Infoständen von Freiburger Frauengruppen.  

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Für sie soll’s rote Rosen regnen: Eine Aufmerksamkeit von „Inner Wheel“ für die Kundinnen in der BZ-Geschäftsstelle am Martinstor. Foto: Thomas Kunz

Bei allerschönstem Wetter wurde am Donnerstag auch in Freiburg der Internationale Frauentag gefeiert. Vor allem auf dem Rathausplatz konzentrierte sich geballte Frauenpower mit Infoständen von Freiburger Frauengruppen.

Frauen haben am Donnerstag gute Chancen, mit einer roten Rose überrascht zu werden. Am Gewerkschaftshaus an der Friedrichstraße überreichen Gewerkschafterinnen Frauen auf ihrem Weg zur Arbeit Rosen und Infomaterial und laden sie zu einem Kaffee ein. In der BZ-Geschäftsstelle am Martinstor haben die Damen des internationalen Service-Clubs "Inner Wheel" 100 rote Fair-Trade-Rosen gespendet, die BZ-Mitarbeiterinnen an Kundinnen verteilen – mit jeder Rose geht außerdem ein Euro an das Frauen- und Kinderschutzhaus.

Wie jedes Jahr konzentrieren sich die Aktivitäten auf dem Rathausplatz, wo viele Frauenorganisationen Infostände aufgebaut hatten. Beatriz Diaz zum Beispiel zeigt stolz die bunten Kochbücher, die sie mit den Frauen und Freundinnen des Projekts "Freiburgerinnen aus aller Welt" erarbeitet hat. "Alle Frauen können etwas bei uns beitragen und bringen Kultur, Sprache und Rezepte aus ihrer Heimat mit", sagt die gebürtige Dominikanerin.

Viele Vereine wie Amnesty International, Pro Familia oder die Kirchen machen auf Benachteiligung und Gewalt gegen Frauen weltweit aufmerksam. Das Freiburger Frauen- und Kinderschutzhaus ist mit einem Stand vertreten. "Unsere Aufgabe ist es, Frauen in Notsituationen zu helfen, als Beratung tätig zu sein oder bei Bedarf sofort mit den verantwortlichen Stellen wie der Polizei und städtischen Einrichtungen zu handeln", erklärt Carmen Holmgren.

Vor allem Passantinnen kommen und schauen. Karin Wierschin etwa ist jedes Jahr hier und engagiert sich beim Verein "Obdach für Frauen in Freiburg". Die ehemalige Krankenschwester und Therapeutin hat mehrere Jahrzehnte in der Psychiatrie der Uniklinik gearbeitet und kam oft mit missbrauchten Frauen in Kontakt. "Die Vereine hier auf dem Markt machen eine tolle Arbeit, das kann man nur unterstützen", findet sie.

Margarethe Schmidt Sonntag dagegen ist mit einer Freundin verabredet und kommt nur kurz vorbei. Die gebürtige Schwedin hat sich bereits vor Jahrzehnten für die Gleichberechtigung von Frauen in Führungspositionen eingesetzt und ist eine der Gründerinnen des European Women’s Management Development. "Wir konnten schon Fortschritte machen, aber wir sind noch nicht am Ziel", stellt Schmidt Sonntag fest.

Am späten Nachmittag dann lädt die Stadt Freiburg zum Empfang. Neben dem Oberbürgermeister und Katharina Müller von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands spricht auch die Frauenbeauftragte Simone Thomas, unter anderem über das Wahlrecht für Frauen, das vor genau 100 Jahren erkämpft wurde: "Doch obwohl 51 Prozent aller Wahlberechtigten Frauen sind, spiegelt sich diese Mehrheit in keinster Weise in unseren Parlamenten, vom Bundestag bis zu den Stadtparlamenten, wider." Das müsse sich schnellstens ändern.

Programm der Frauen-Aktionswoche: http://mehr.bz/frauen2018
Schlagworte: Margarethe Schmidt, Katharina Müller, Simone Thomas
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