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Warntag am 10. September

Im Ortenaukreis schlagen 77 Sirenen Alarm

Das gibt ein Geheul: Am bundesweiten Warntag schlagen nicht nur Apps Alarm. In der Ortenau gibt es noch 77 Sirenen, die bei Gefahr mit durchdringendem Heulton angeworfen werden können.  

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77 Sirenen gibt es noch im Ortenaukreis. In der Kernstadt von Offenburg bleibt es ruhig – dort kann nur noch über App alarmiert werden Foto: Roland Weihrauch (dpa)
Brände, Bombenfunde, Trinkwasserverunreinigungen oder andere Gefahrenlagen: Um die Bevölkerung im Notfall bestmöglich zu schützen, ist es laut Landratsamt Ortenaukreis wichtig, dass neben Einsatzkräften auch die Bevölkerung schnell informiert ist und weiß, was zu tun ist. Ziel des ersten bundesweiten Warntags am Donnerstag, 10. September, ist es daher, die Menschen zu sensibilisieren und gleichzeitig die technische Infrastruktur zu überprüfen.

Am gemeinsamen Aktions- und Testtag von Bund und Ländern sind auch der Ortenaukreis und seine Städte und Gemeinden beteiligt. Zukünftig soll jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September der Probealarm runtergehen. "Damit die Ortenauerinnen und Ortenauer auf Notfälle und Katastrophen vorbereitet sind und auf verschiedene Szenarien richtig reagieren, ist es sinnvoll die Alarmabläufe regelmäßig zu proben und sich zu informieren", appelliert Urs Kramer, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz.

Auch wenn die aus früheren Zeiten bekannten Sirenensignale heute durch digitale Warn-Apps wie beispielsweise NINA, Katwarn oder "Biwapp" ergänzt werden, so gelten sie auch weiterhin als wichtige Warnmöglichkeit, vor allem weil der Heulton einer Sirene einen Weckeffekt hat, erklärt der Experte. In der Offenburger Kernstadt gibt es keine Sirenen mehr.

Die unterschiedlichen Signaltöne von Sirenen stehen für verschiedene Schadensereignisse: Bei Gefahr warnt ein ständig auf- und abschwellender einminütiger Heulton. Dann sollte das Radio eingeschaltet und auf Durchsagen geachtet werden. Bei Entwarnung gibt es einen durchgängigen einminütigen Heulton, dann besteht keine Gefahr mehr. Gerade nachts seien Radio, Fernseher oder Internet ausgeschaltet und das Mobiltelefon sei lautlos gestellt, weshalb Sirenen, die in den letzten Jahren eher als Auslaufmodell gesehen wurden, in jüngster Zeit wieder aktiviert werden. "Im Ortenaukreis existieren aktuell insgesamt 77 Sirenen, meist auf öffentlichen Gebäuden wie Rathaus- oder Schuldächern", sagt Urs Kramer. Diese können heute teilweise auch digital ausgelöst werden. Die Warnungen im Ereignisfall werden in der Regel von den vor Ort zuständigen Kommunen oder deren Einsatzleiter der Feuerwehr ausgesprochen. Sie können darüber hinaus auch von Behörden von Bund, Ländern und Landkreisen gesteuert sein. So ist der Ortenaukreis etwa für Gefahrenabwehrmaßnahmen wie zum Beispiel bei Großschadensereignissen, etwa bei Stromausfall, Hochwasser oder Sturm, bei Bombenentschärfungen oder bei Trinkwasserverunreinigungen zuständig. Die ausgesprochenen Warnungen werden über die Integrierte Leitstelle Ortenau an das Modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundes weitergeleitet.

Am Warntag selbst wird um 11 Uhr eine Probewarnung von der nationalen Warnzentrale im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ausgelöst. Sie wird an alle Warnmultiplikatoren geschickt, die an das modulare Warnsystem angeschlossenen sind. So erhalten etwa App-Server und Rundfunksender die Probewarnung und versenden diese wiederum in ihren Systemen und Programmen an Endgeräte wie Radios und Warn-Apps.

Auch im Ortenaukreis werden bei Schadensereignissen oder Gefahrenlagen auf diesem Weg Informationen verbreitet, welche zum Beispiel durch die kostenlose App "NINA" des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfangen werden können. Die Entwarnung durch das BBK erfolgt um 11.20 Uhr über die "MoWaS".
Richtig reagieren bei Alarm

Verhaltenshinweise des Amts für Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamtes Ortenaukreis bei Auslösung einer Gefahrenmeldung oder Sirenen:
  • Suchen Sie geschlossene Räume auf, halten Sie Türen und Fenster geschlossen.
  • Schalten Sie den Hörfunk oder das Fernsehen ein. Bei akuten Gefahren werden über Hörfunk weitere Informationen und Verhaltenshinweise gegeben.
  • Wenn möglich, können Informationen auch über die Internetseiten der regionalen Medien abgerufen werden. Bei Stromausfall ist dies nur über Handy oder Tablet mit GSM-Karte möglich.
  • Die Notrufnummern 110 und 112 sind nur in Notfällen zu wählen!
Weitere Informationen über mögliche Warnanlässe und Warnprozesse gibt es auf der Internetseite http://www.warnung-der-bevoelkerung.de

Ressort: Offenburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 08. September 2020: PDF-Version herunterladen

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