"Ich hatte Angst vor mir selbst"

BZ-INTERVIEW mit Marcus Urban über sein Versteckspiel als schwuler Fußballer und die Frage, warum Homosexualität in seinem Sport so ein Tabuthema ist.  

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FREIBURG. Homosexualität gilt im Fußball als Tabuthema. Marcus Urban empfand das jahrelang als Qual, weil er a) Fußballer und b) schwul war. Das Versteckspiel empfand er als so schwierig, dass er deswegen seine Karriere frühzeitig beendete. Seine Geschichte hat er nun dem Journalisten Ronny Blaschke erzählt, der darüber ein Buch geschrieben hat (siehe Infobox). Patrick Hoffmann sprach mit Urban über Homophobie im Fußball, warum "schwul" ein Schimpfwort auf dem Rasen geworden ist und ob er sich heute befreiter fühlt.

BZ: Herr Urban, Sie haben Ihre Karriere als Profifußballer in den 90er Jahren frühzeitig beendet, weil Sie das ewige Versteckspiel bedrückte. Was genau hat Sie zu Ihrem Rücktritt bewegt?
Urban: Ich hatte einfach nicht mehr die Kraft, nach meiner Verletzungspause noch einmal in diese Fußballwelt zurückzukehren, um vielleicht den Sprung in die 2. Bundesliga-Mannschaft von Rot-Weiß Erfurt zu schaffen. Ich hätte dort mit meiner Sensibilität nur sehr schwer bestehen können. Also habe ich mir gedacht: Ich kann auch noch andere Dinge – und habe studiert.
BZ: Gab es denn nach der Veröffentlichung des Buches Reaktionen von ehemaligen Mitspielern?
Urban: Zwei frühere Sportschulkollegen, zu denen ich seit 2006 wieder Kontakt habe, haben das Buch gelesen und freuen sich für mich. Sie finden das Buch sehr anregend und aufschlussreich. Sie sagen, ich könne stolz drauf sein.
BZ: Fühlen Sie sich ...

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Schlagworte: Marcus Urban, Philipp Lahm, David Beckham

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