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Die Frau von Thomas Mänz kann ihre Tochter nicht halten. Nicole, 8 Jahre alt, entgleitet ihrer Hand und versinkt in einem Strudel aus Wasser. Tiefer und tiefer, immer weiter von ihr weg. "Es war schrecklich", sagt sie mittags am Küchentisch, die Hand über dem Gesicht, Kaffeekrug unterm Kinn. Thomas Mänz schaut sie nachdenklich an. "Du hast schlecht geschlafen." Er hat heute frei. Er hat jetzt sehr oft frei. Thomas Mänz arbeitet seit dem 1. Januar kurz. Sein Betrieb bekommt immer weniger Aufträge, und immer weniger weiß der Werkzeugmacher, wie er die Ausgaben bestreiten soll. Der Urlaub ist längst gestrichen, Kleidung wird längst keine mehr gekauft, doch jetzt wird das Geld knapp fürs Essen. Nur einmal in der Woche kommt Fleisch in den Topf. Mänz, der heute die Kinder von Kindergarten und Schule abholte, sieht zu seiner Frau. Er sagt: "ein böser Traum".
Es gab keine Betriebsversammlung, keine Ansprache der Geschäftsführung, nur ein Formschreiben, das eines Morgens vor Weihnachten am schwarzen Brett hing. Zwei DINA-4-Blätter veränderten das Leben von 160 Beschäftigten und ihren Familien radikal. Sie kündigten für die nächsten sechs Monate Kurzarbeit an. Das mittelständische ...