Hagelabwehr wirbt um Mitglieder

Der Verein Hagelabwehr Ortenau feiert im Jahr 2024 sein zehnjähriges Bestehen. Eine echte Erfolgsgeschichte, die im Offenburger Landratsamt mit einem Festakt gewürdigt wurde.  

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Ehrung des Vereins Hagelabwehr Ortenau im Landratsamt (von links): Frank Kasparek, Pilot Manfred Bannwarth, die Winzer Stefan Huschle und Franz Benz sowie Dezernentin Diana Kohlmann. Rechts: Generator am Rumpf einer Cessna der Ortenau Hagelabwehr. Foto: Landratsamt Ortenaukreis
Der Verein, der umgangssprachlich auch als Hagelflieger bekannt ist, wurde im Jahr 2014 gegründet, um im Ortenaukreis, dem südlichen Kreis Rastatt und in Baden-Baden vor Hagelschäden zu schützen. Mit chemisch-mechanischen Hagelabwehrsystemen sorgt der Verein und seine Piloten dafür, dass landwirtschaftliche Ernten sowie wertvolle private und öffentliche Infrastrukturen wie etwa Photovoltaikanlagen vor den zerstörerischen Folgen des Hagelschlags geschützt werden.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2014 hat sich die Hagelabwehr Ortenau zu einem wichtigen Partner in der Katastrophenvorsorge entwickelt. Von Mitte April bis Mitte Oktober sind die Hagelflieger in Bereitschaft. Verortet am Flugplatz Offenburg ist es den Hagelfliegern so möglich, schnell auf herannahende Wetterereignisse zu reagieren. Bei heranziehenden Gewittern steigt ein Kleinflugzeug auf und verbrennt in speziellen Rauchgasgeneratoren eine Silberjodid-Verbindung – die hagelträchtigen Wolken werden im Bereich der Aufwinde durch das Flugzeug "geimpft". An den dabei freigesetzten Kondensationskernen lagert sich Wasserdampf ab. Dadurch bilden sich in der Wolke kleinere Hagelkörner. Diese schmelzen in der Regel, bevor sie den Boden erreicht haben, zu Regen, Graupel oder deutlich kleinerem Hagel. Insgesamt stehen seit Bestehen 297 Einsatzflüge an 516 Bereitschaftstagen mit rund 325 Flugstunden zu Buche.

Beim Festakt im Unterausschuss Gesamtstrategie Ländlicher Raum gratulierte die Dezernentin für den Ländlichen Raum, Diana Kohlmann, dem Vorstand zu den Erfolgen der vergangenen zehn Jahre. "Die Idee zum Projekt Hagelflieger wurde 2014 hier im Ausschuss entwickelt. Ich freue mich daher besonders, dieses Jubiläum mit Ihnen gemeinsam hier im UA GSLR feiern zu können", sagte die Dezernentin. "Seit 2014 gab es in der Ortenau keine gravierenden Schadensereignisse, dies führen wir auf den wirkungsvollen Einsatz der Hagelflieger zurück." Davor hatte es immer wieder Schäden gegeben,

Trotz der Erfolge ist der Verein auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um weiterhin seinen Schutz aufrechterhalten und gegebenenfalls auch ausbauen zu können. Ein Hagelflieger hat Betriebskosten 120.000 Euro pro Jahr. "Wir sind sehr stolz auf das, was wir in den letzten Jahren erreicht haben. Aber wir brauchen weiterhin die Unterstützung von Mitgliedern und Sponsoren", erklärte der Vereinsvorsitzende Franz Benz beim Festakt. "Unwettern mit Hagelschauern, der für manche landwirtschaftliche Kultur ein Totalausfall bedeutet, sind nicht nur ein landwirtschaftliches Problem", so Franz Benz weiter, "Gebäude- und Kfz-Eigentümer, Unternehmen und Versicherungen, letztendlich alle Einwohner im Schutzgebiet profitieren von einer effektiven Hagelabwehr. Denn es ist volkswirtschaftlich vernünftiger, einen Schaden zu vermeiden oder zu minimieren als ihn nachträglich zu beheben."

Der eingetragene Verein der Hagelabwehr Ortenau ruft alle interessierten Bürger, Unternehmen und landwirtschaftlichen Betriebe auf, Mitglied zu werden und so aktiv zum Schutz vor Hagelschäden beizutragen. Der Verein bietet sowohl Einzelmitgliedschaften als auch Unternehmenspartnerschaften an, die den Mitgliedern eine wichtige Rolle in der Risikovorsorge ermöglichen. Der Verein sucht weiterhin Mitglieder und finanzielle Unterstützung, um seine Schutzmaßnahmen auszuweiten und weiter zu verbessern.
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