Ein Baum auf dem Schulhof erinnert jetzt an Pavlos

Ein "Erinnerungsbaum" für den am 9. November von einem Mitschüler getöteten Pavlos ist an der Offenburger Waldbachschule gepflanzt worden. Auch eine kleine Gedenktafel wurde angebracht. .  

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Baum und Inschrift für Pavlos  | Foto: Stadt Offenburg
Baum und Inschrift für Pavlos Foto: Stadt Offenburg
Das Datum ist ins Offenburger kollektive Gedächtnis eingebrannt: Am 9. November 2023 wurde der 15-jährige Pavlos von einem Mitschüler an der Waldbachschule getötet. Der Täter wurde im Sommer 2024 wegen Mordes zu acht Jahren und neun Monaten Jugendstrafe verurteilt. Jüngst wurde auf dem öffentlich zugänglichen Teil des Schulhofs ein Erinnerungsbaum gepflanzt.

Es ist still im Schulhof der Waldbachschule, als die kommissarische Schulleiterin Mascha Hofsäß das Wort ergreift und die Anwesenden begrüßt. Es sind, wie sie sagt, "nüchterne Worte", die sie zu Beginn ihrer Rede spricht. Daran könne man erkennen, dass ihr die Vorbereitung zur Pflanzung und damit auch zur Erinnerungsfeier nicht leicht gefallen seien.

Alle Anwesenden – ob Familie, Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrkräfte – stünden mit unterschiedlichen Motiven und Gefühlen hier, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung der Stadt Offenburg. Passende Worte hierfür zu finden, sei schlicht unmöglich.

Aus diesem Grund geht Hofsäß auf die Bedeutung und Symbolik eines Baumes ein: "Ein Baum ist wichtiger Bestandteil der Natur und für uns Menschen sogar lebensnotwendig", denn ein Baum stelle den Sauerstoff bereit, den die Menschen zum Leben brauchen. Weiter führt die Pädagogin aus, dass der Lebensbaum häufig als Symbol für die Verbindung zwischen Himmel und Erde, Leben und Tod, Wachstum und die Ewigkeit betrachtet werde. "Der Blick auf einen Baum kann tröstlich sein", gibt Hofsäß den Anwesenden mit auf den Weg. Bewusst wurde dabei auf einen festen Einladungskreis verzichtet – die Teilnahme an der Erinnerungsfeier sollte allen offenstehen. Dass auch einige ehemalige Schülerinnen und Schüler gekommen sind, berühre sehr.

Die vergleichsweise kleine Runde sei keinesfalls ein Zeichen von Gleichgültigkeit oder Vergessen, sondern eher von dem tiefen Wunsch und dem Bedürfnis, weiterzuleben, neue Zweige wachsen zu lassen. Man wollte das Bedrückende, Belastende nicht beiseite schieben, sondern einfach nur loslassen.

Dass Pavlos "für immer geliebt, für immer vermisst" werde, zeigt die Inschrift auf der Gedenktafel, die eigens für den Mitschüler aufgestellt wurde.
Schlagworte: Mascha Hofsäß
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