Wirtschaftsader Rhein
Güterumschlag in den Schweizerischen Rheinhäfen bei Basel ist 2024 deutlich gestiegen
In den Schweizerischen Rheinhäfen bei Basel wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr Container umgeschlagen als zuvor. Stark angestiegen ist auch die Zahl der vom Schiff zur Bahn verladenen Container.
Di, 4. Mär 2025, 8:00 Uhr
Basel
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Der Jahresumschlag in den Schweizerischen Rheinhäfen lag im vergangenen Jahr bei rund 5,4 Millionen Tonnen, heißt es in einer Mitteilung der Rheinhäfen. Dies entspreche einem Umschlagsplus von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem starken Jahresergebnis hätten vor allem die Gütergruppen Mineralölprodukte sowie Güter der Kreislaufwirtschaft beigetragen.
Der Umschlag von Vollcontainern habe um fünf Prozent zugenommen, heißt es. Aufgrund reduzierter Terminalkapazitäten wegen laufender Erneuerungsarbeiten sei der Umschlag von Leercontainern um 39 Prozent zurückgegangen. Die Containerumschläge vom Schiff zur Bahn haben sich laut der Mitteilung in den Schweizer Rheinhäfen verdoppelt. Insgesamt (Schiff und Bahn) seien gegenüber Vorjahr 6,6 Prozent mehr Container umgeschlagen worden.
Deutliche Zunahme bei den Mineralölprodukten
Mit 5,39 Millionen Tonnen Schiffsumschlag haben die Schweizerischen Rheinhäfen 2024 die Fünf-Millionen-Tonnen-Marke deutlich übertroffen. Im Vorjahr wurde diese Marke mit 4,97 Millionen Tonnen knapp nicht erreicht. Insbesondere die Mineralölprodukte mit 2,64 Millionen Tonnen sowie die Gütergruppe Recyclingmaterialien mit 530.145 Tonnen trugen zum guten Umschlagsergebnis bei, heißt es in der Rheinhäfen-Mitteilung. Durch die temporäre Schließung der Raffinerie in Cressier (NE) wurden im Frühling, speziell im Mai, sehr hohe Umschlagszahlen (über 300.000 Tonnen) erreicht. Der Gesamtumschlag bei den Mineralölprodukten nahm, übers Jahr betrachtet, um 6,8 Prozent zu.
TEU ist eine Maßeinheit zur Größe von Containern. TEU steht für "Twenty Foot Equivalent Unit", also einen 20-Fuß-Standardcontainer.
Im Containerbereich erreichten die Rheinhafenterminals 2024 einen schiffseitigen Umschlag von rund 100.000 TEU. Während die Umschläge von Vollcontainern auf über 80.000 TEU stiegen, sank der Umschlag von Leercontainern auf rund 20.000 TEU. Gegenüber dem Vorjahr entspreche dies einem Minus von acht Prozent beim wasserseitigen Umschlag. Viele Leercontainer seien direkt an die Terminals ins grenznahe Ausland überführt worden, da sich durch zeitweise Revisionsarbeiten und nach dem Bau des neuen Multifunktionsterminals am Südquai die Krankapazität für den Containerumschlag reduziert habe. Diese werde am Nordquai durch einen neuen Kran ab Anfang 2026 kompensiert.
Der Containerumschlag auf die Bahn habe sich "sehr positiv" entwickelt. Hier schlugen die Terminals in den Schweizerischen Rheinhäfen 33.128 TEU um – eine Verdoppelung gegenüber 2023.
Mehr Agrarprodukte, aber auch mehr Schrott transportiert
Die Trockengüter, insbesondere die bereits erwähnte Gütergruppe Recyclingmaterial (+23 Prozent), aber auch die Nahrungs- und Futtermittel (+16 Prozent), Agrarprodukte (+36 Prozent), Metallerzeugnisse (+8 Prozent) und der Umschlag von Steinen und Erden (+2 Prozent) entwickelten sich positiv. Im Bereich Recycling lagen die Bodenaushubmengen auf Vorjahresniveau, während die Schrottmengen im Export vor allem im letzten Quartal 2024 deutlich anstiegen. Dies sei auf die vorübergehende Schließung der Stahlwerke in der Schweiz zurückzuführen. Im Getreidebereich sei die Auslastung auf einem guten Niveau bei einer gleichzeitigen Zunahme der Importmengen gewesen. Grund dafür ist die schlechte Inlandernte in der Schweiz, welche sich auch auf das erste Halbjahr 2025 auswirken werde.
Mit Blick auf die einzelnen Hafenstandorte ergebe sich in allen drei Arealen ein Umschlagsplus. Am stärksten war das Wachstum mit 14,4 Prozent im Hafen Birsfelden, aber auch der Auhafen Muttenz und der Hafen Kleinhüningen tragen zum gestiegenen Jahresumschlagsergebnis der Schweizerischen Rheinhäfen bei.
Prognosen für 2025 seien mit verschiedenen globalen Unsicherheiten verbunden. Der Angriffskrieg von Russland in der Ukraine und der Krieg im Nahen Osten haben nach wie vor Einfluss auf den weltweiten Handel und somit auch auf die Binnenschifffahrt. Die angekündigten Strafzölle der Vereinigten Staaten von Amerika sorgen an den Märkten für starke Verunsicherung. Gleichzeitig laufen die Schweizer Exporte über die Rheinhäfen auf einem guten Niveau und die Importe dürften 2025 mit einer hohen Nachfrage nach Konsumgütern und Rohstoffen ebenfalls stabil bleiben, schätzt man in den Rheinhäfen ein. Die Binnenschifffahrt und die Hafenwirtschaft seien gut aufgestellt.