Corona-Krise
Freiburger Tierheim muss ohne Helfer und mit weniger Spenden zurechtkommen
Weil das Tierheim in Lehen derzeit ohne externe Helfer auskommen muss, gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ganzen Hunde-Rudeln Gassi. Gleichzeitig brechen Spendengelder weg.
Fr, 17. Apr 2020, 15:20 Uhr
Freiburg
Thema: Coronavirus Freiburg
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Schon Wochen zuvor hatten Majdecki und ihr Stellvertreter Raphael Greiner die Berichterstattung zum Coronavirus aufmerksam verfolgt und für Mitarbeitende und Besucher Spender mit Desinfektionsmitteln aufgestellt, auch die Vermittlung von Tieren war nur noch eingeschränkt möglich. "Dann haben wir uns überlegt, welch gravierende Folgen es hätte, wenn einer oder gar zwei bei uns im Team erkranken würden: Wir könnten die Tiere nicht mehr versorgen", sagt Majdecki. Also fiel die Entscheidung für den Mikrokosmos Tierheim: Kein Externer kommt mehr hinein.
Jetzt obliegt die Versorgung der 40 Katzen, 25 Hunde und zahlreicher Kleintiere den acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Vor allem die Hunde wollen den ganzen Tag über ausgelastet und beschäftigt werden, "das ist eine ziemliche Herausforderung", sagt Majdecki und lacht. Weniger amüsant ist die finanzielle Situation des Tierheims. Normalerweise kümmert sich das Team um fünf, sechs Pensionshunde sowie einige Katzen, während die Besitzer in Urlaub oder beruflich unterwegs sind. Diese Einkommensquelle fällt jetzt weg. "Allein in den Osterferien sind wir immer mit zehn bis fünfzehn Hunden gebucht, die wurden diesmal alle abgesagt, die Leute reisen ja nicht mehr", sagt Majdecki.
Auch das Spendenaufkommen sei massiv zurückgegangen. An starken Tagen besuchen 25 bis 40 Leute das Tierheim, und so manch einer lässt eine Spende da. "Ich fürchte, das werden wir stark zu spüren kommen, viele Menschen haben aufgrund der Corona-Krise weniger Geld zur Verfügung", sagt Majdecki.
Momentan läuft der Alltag im Tierheim Lehen so reibungslos, wie das im Krisenmodus möglich ist. "Zum Glück sind alle Mitarbeiter und Tiere noch gesund", sagt Raphael Greiner. Die Meldung über den an Covid-19 erkrankten Tiger in einem New Yorker Zoo hat auch die Tierfreunde hellhörig werden lassen. "Wir stehen da in engem Kontakt mit unserem Dachverein, dem Deutschen Tierschutzbund, und beobachten die Lage", sagt Greiner. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass sich Katzen oder Hunde mit dem Coronavirus infizieren können, müsste man gegebenenfalls über entsprechende Maßnahmen entscheiden.
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