Natur
Warum Menschen nackt sind und Tiere Fell haben
Was bedeutet es eigentlich, nackt zu sein? Ist jemand mit Fell nackt? Und wie wurden wir Menschen überhaupt nackt? Diesen Fragen sind wir auf den Grund gegangen.
Servane de Pastre & Louise Schönesfelder
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Abgesehen von den letzten Resten hat der Mensch als einziger unter den Affen sein Fell verloren. All unseren Verwandten wächst wie den meisten Säugetieren ein Fell, sei es der schwarze Pelz der Brüllaffen oder das kupferrote Kleid der Orang-Utans. Ganz verzichten zwar auch wir nicht auf Haare – doch im Vergleich zu Affen sind sogar stark behaarte Menschen ziemlich kahl. Der Hauptgrund dafür ist, dass unsere menschlichen Haare viel dünner sind und kaum zu sehen. Wieso und wann der Mensch sein Fellkleid verlor, beschäftigt Wissenschaftler schon seit langem – einfache Antworten gibt es aber bislang keine. Den Körperbau kann man anhand von ausgegrabenen Knochen in der Erde erforschen. Aber Hautabdrücke und Haare bleiben nicht so lange erhalten.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die nackte Haut vor 1,9 Millionen Jahren deshalb entwickelte, weil sich der Mensch an das Klima und die Umwelt anpassen musste. Das immer wärmere und trockenere Wetter führte dazu, dass statt Bäumen Busch- und Grassavannen wuchsen. Um sich Nahrung zu beschaffen, mussten unsere Vorfahren nicht mehr klettern, sondern laufen. So entwickelte sich der aufrechte Gang. Und damit einher ging, vermutet man, die Entwicklung zur nackten Haut. Nackt konnten sie unter glühender Sonne Körperwärme loswerden: durchs Schwitzen. Dieses Abkühlen gelingt mit nackter Haut am besten. Bei Tieren kann ein Fell tarnen und sie damit vor Feinden schützen. Das Fell kann sogar Gefühle signalisieren. Sträuben sich bei einem Hund die Nackenhaare, ist er bereit zu kämpfen. Trotzdem verloren auch einige Tiere ihr Fell: Elefanten oder Nashörner kommen als größte Säugetiere auf dem Land ziemlich nackt daher, weil auch sie sich an eine ständige Überhitzungsgefahr angepasst haben.
Zum Glück haben wir Menschen aber noch unsere Körperbehaarung. Und das ist kein Zufall: Sie hält uns warm, bewahrt unsere Haut vor kleinen Verletzungen, Nässe, Sonnenschäden und vor mancherlei Krankheitserregern. Wusstest du zum Beispiel, dass die Haare in der Nase und in den Ohren Bazillen stoppen sollen? Und Wimpern und Augenbrauen dafür da sind, unsere Augen vor Staub zu schützen? Das Besondere an uns Menschen ist jedoch: Wir sind die einzigen Säugetiere, die vor allem auf dem Kopf Haare haben.
Vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt, wieso Männer im Vergleich zu Frauen mehr Körperhaare haben: Aber Achtung, das täuscht. Die Haare der Frauen sind nur dünner. Was Frauen und Männer unterscheidet, ist die Körperbehaarung ab der Pubertät. Je nach Geschlecht bilden sich im Blut bestimmte Hormone, mehr Testosteron bei Männern und mehr Östrogen bei Frauen. Diese bedingen das unterschiedlich starke Haarwachstum und erklären, wieso Männern zum Beispiel ein Bart oder Brusthaare wachsen. Wer keinen Bart haben will, muss sich rasieren.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ