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Türkei

Erdogan springt Hamas bei

Der türkische Staatschef Erdogan hat erneut Deutschland scharf kritisiert und gegen Israel ausgeteilt. In Gaza arbeitet die WHO an der Evakuierung von Patienten.  

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Kaum aus Berlin zurück – das Fot... teilte Erdogan gegen Deutschland aus.  | Foto: Michael Kappeler (dpa)
Kaum aus Berlin zurück – das Foto entstand am Freitag in Schloss Bellevue –, teilte Erdogan gegen Deutschland aus. Foto: Michael Kappeler (dpa)
Gerade von seinem Kurzbesuch in Berlin zurück in der Türkei, sorgt Staatschef Recep Tayyip Erdogan für neue Irritationen in den deutsch-türkischen Beziehungen. In einer Rede beim nationalen türkischen Studentenverband sagte er am Samstag, das eigentliche Bindeglied des Westens seien die "Strukturen der Kreuzritter und Imperialisten". Das habe er bei seinem Besuch in Berlin feststellen müssen. "Beim Bundespräsidenten habe ich das gesehen, und auch bei dem anderen." Mit dieser geringschätzigen Bezeichnung meinte Erdogan offenbar Kanzler Olaf Scholz.

Der türkische Staatschef warf den deutschen Politikern eine einseitige Sicht auf den Nahostkonflikt vor: "Sie reden immerzu nur von Hamas, Hamas, Hamas und behaupten, die Hamas habe den Krieg begonnen." Er dagegen habe bei seinem Berlin-Besuch Israel erneut als "Terrorstaat" verurteilt. "Die Kreuzritter entzünden einen Ring des Feuers und fachen die Flammen immer weiter an", sagte Erdogan. Ihr einziges Ziel sei es, die Türkei daran zu hindern, ihre Ziele als "Dampfmaschine der islamischen Welt zu erreichen", so der türkische Präsident. Aber das werde ihnen nicht gelingen.

Während die radikal-islamische Hamas in vielen westlichen Ländern als Terrororganisation gilt, sieht Erdogan in ihr eine "Befreiungsbewegung". Für den politischen Arm der Hamas ist die Türkei neben Katar der wichtigste Rückzugsraum. Erdogan ließ in den vergangenen Jahren zahlreiche führende Hamas-Funktionäre einbürgern.

Israel hat derweil am Sonntag weitere Details zu einem mutmaßlichen Tunnel der Hamas unter dem Komplex des Schifa-Krankenhauses veröffentlicht. Der vor Tagen freigelegte Schacht führe zu einem Tunnel mit einer Länge von rund 55 Metern in einer Tiefe von 10 Metern. Am Ende des Tunnels befinde sich eine "explosionssichere Tür". Was sich genau hinter der Tür befindet, war zunächst unklar. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen.

Indes soll es bei einem Einschlag eines Geschosses in einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen am Samstag zahlreiche Tote gegeben haben. Ein Sprecher der Hamas-Behörden berichtete von vielen Toten und Verletzten in der Schule im Flüchtlingsviertel Dschabalia. Er warf der israelischen Armee vor, das Gebäude angegriffen zu haben. Das israelische Militär teilte mit, man prüfe die Berichte.

Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), Philippe Lazzarini, schrieb bei X, er habe schreckliche Bilder und Videos von Toten und Verletzten erhalten. Berichten zufolge seien mindestens 24 Menschen getötet worden. In der Schule hätten vor dem Beschuss bis zu 7000 Menschen Zuflucht gesucht.

Die WHO arbeitet derweil nach eigenen Angaben an der Rettung verbliebener Patienten aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza, aus dem am Sonntag 31 Frühchen evakuiert wurden. Derzeit sollen sich in der Klinik noch etwa 25 Mitarbeiter und mehr als 250 Patienten befinden. Frankreich kündigte an, kranke und verletzte Kinder aufnehmen zu wollen.

Ressort: Ausland

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 20. November 2023: PDF-Version herunterladen

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