Regenerative Energien

EnBW prüft Windkraft auf Gemarkung Grafenhausen erneut

In Grafenhausen könnten ab 2027 Windräder umweltfreundlichen Strom liefern. Der Gemeinderat diskutiert deshalb über mögliche Standorte und neue Flächennutzungspläne.  

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Für die geplanten Windenkraftanlagen bei Grafenhausen werden Windmessungen durchgeführt. Foto: Wilfried Dieckmann
Die ersten Windräder in Grafenhausen könnten sich bereits im Jahr 2027 drehen und umweltfreundlichen Strom erzeugen. Von Seiten der EnBW (Energie Baden-Württemberg AG) werden dafür ein Jahr lang Windmessungen durchgeführt. "Auch wenn wir bereits über umfassende Daten verfügen, beispielsweise durch die Windkraftanlagen in Häusern, sind genaue Messungen vor Ort unerlässlich", betont die EnBW-Pressesprecherin Miriam Teige auf Anfrage der Badischen Zeitung.

Gemäß dem Zeitplan soll noch im laufenden Quartal bis Ende Juni das Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht werden. In der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 17. April, steht die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans zur Ausweisung von Sonderbauflächen für Windenergieanlagen in der Gemeinde Grafenhausen auf der Tagesordnung. Dabei sollen die eingegangenen Stellungnahmen im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung beraten werden. Weiterhin steht die Vorberatung für einen Feststellungsbeschluss auf der Tagesordnung.

Nach intensiver Abstimmung mit dem Regionalverband sowie dem Landratsamt Waldshut hat die Gemeinde Grafenhausen auf Empfehlung der Raumordnung beschlossen, von der Aufstellung eines räumlichen und sachlichen Teilflächennutzungsplans "Windenergie" abzusehen und stattdessen in Sachen Windkraftanlagen eine sogenannte isolierte Positivplanung auszurichten. Auf der Gemarkung Grafenhausen konnten insgesamt fünf Gebiete ermittelt werden, die sich als Sonderbauflächen für Windenergieanlagen eignen würden.

Das Gebiet Steinahölzle befindet sich im Südosten der Ortschaft Balzhausen in einem Waldgebiet. Es besteht überwiegend aus Nadelwald, der von Fichten dominiert ist. Insgesamt umfasst das Gebiet 83,9 Hektar und weist eine Windhöffigkeit von 250 bis 310 Watt pro Quadratmeter auf. Die Fläche Brünlisbach befindet sich östlich des Ortsteils Brünlisbach und der Rothausbrauerei. Auch hier besteht der überwiegende Teil des Gebiets aus Wald. Es hat eine Größe von 87,7 Hektar und weist eine Windhöffigkeit von 190 bis 250 Watt pro Quadratmeter auf. Das Gebiet Staufen befindet sich im Süden der Ortschaft Staufen in einem Waldgebiet. Insgesamt umfasst es innerhalb der Gemarkungsgrenze von Grafenhausen eine Fläche von 50,3 Hektar. Die Windhöffigkeit liegt ebenfalls zwischen 190 bis 250 Watt pro Quadratmeter .

Die Gebiete Balzhausen und Buggenried werden aktuell nicht mehr weiterverfolgt. Ausschlaggebend für das Aus-scheiden der Flächen war eine Beschränkung der Windenergienutzung auf die Bereiche mit den höchsten Windenergiedichten im nördlichen Gemeindegebiet.

Die genauen Standorte der künftigen Windkraftanlagen kann Pressesprecherin Miriam Teige noch nicht nennen. Die Gemeinde Grafenhausen möchte somit die Ansiedlung von Windenergie innerhalb des Gemeindegebiets steuern und möglichst verträglich für Mensch und Umwelt gestalten. Daher werden in einem mehrstufigen Verfahren die für die Errichtung von Windenergieanlagen ungeeigneten Flächen ausgeschlossen und lediglich die potenziell geeigneten Standorte ermittelt. Diese wiederum sollen im Flächennutzungsplan Windenergie als Standorte zur Nutzung der Windenergie vertiefend geprüft werden.

Das heißt im Klartext: Flächen, die gemäß den Konfliktkriterien ausgeschlossen wurden und in windhöffigen Bereichen liegen, werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für mögliche Schutzgüter wie beispielsweise Fledermausvorkommen am Schlüchtsee noch einmal besonders geprüft.

"Es ist ein langer Weg, bis sich ein Windrad nach einem langen Genehmigungsverfahren drehen darf", meint Pressesprecherin Miriam Teige.
Schlagworte: Miriam Teige
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