"Von Einstein bis Higgs"

Eine interaktive Ausstellung im Bürgehraus Seepark macht Physik erlebbar

Eine interaktive Ausstellung "Von Einstein bis zum Higgs" im Bürgerhaus Seepark macht die Physik erlebbar.  

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Wie Fußbälle lassen sich im Tunnellabor Protonen aufeinander schießen. So kommt der Urknall zustande. Foto: Ingo Schneider
Woraus ist die Welt aufgebaut und was hält sie im Innersten zusammen? Diese uralte Neugier der Menschheit versucht die Ausstellung "Von Einstein bis Higgs" im Bürgerhaus Seepark in Betzenhausen zu erklären. Dabei bleibt es für die Besucher nicht beim Zuschauen – Mitmachen, selbst Ausprobieren ist angesagt. Bei Führungen erklären Studierende und Wissenschaftler wie Teilchenbeschleuniger funktionieren, wie schnell Lichtgeschwindigkeit ist und wie Dunkle Materie entsteht. Höhepunkt der Ausstellung ist ein interaktiver Tunnel, in dem mit einem gezielten Schuss der Urknall simuliert werden kann.

Den Tunnel bildet ein fünf Meter langes Gerüst mit einer Rückwand aus sechs großen Plasmabildschirmen. Vor der Wand stehen sich zwei Spieler gegenüber. Auf dem Boden vor ihnen werden Protonen in der Größe eines Fußballs projiziert. Die Spieler müssen die Protonenbilder aufeinander schießen. Sie sehen dabei aus wie beim Elfmeterschießen, nur mit einem imaginären Fußball. Ein Schuss, ein Treffer. Auf den Bildschirmen an der Wand sieht man eine riesige Explosion. "Genau das passiert beim Urknall", erklärt Sascha Schmeling, Wissenschaftler bei der der Forschungseinrichtung CERN in der Schweiz. Die Einrichtung forscht zu Teilchenphysik und bildet ein Netzwerk für Physiker aus 21 Ländern. In Kooperation mit der Uni Freiburg und der Pädagogischen Hochschule richtet CERN die Ausstellung im Seepark aus. Dabei geht es von der Entwicklung der Relativitätstheorie vor 100 Jahren bis zum Higgsteilchen, für das ihr Entdecker Peter Higgs vor zwei Jahren den Nobelpreis erhielt. "Im Lauf der Zeit wurden die kleinsten Teilchen in der Physik immer kleiner", sagt Schmeling. Inzwischen ist man bei den Quarks angelangt, die aus Elektronen, Neutronen und Protonen bestehen.

Fasziniert von der Ausstellung ist der 17-jährige Ernst Rahnfeld. Er hat mit seinem Physik-Leistungskurs der 11. Klasse des Goethegymnasiums die Ausstellung besucht. "Mich hat vor allem der Teilchenbeschleuniger interessiert und die Higgsteilchen", sagt er.

Eine der Betreuerinnen ist die 22-jährige Studentin Julia Marek. Sie studiert Physik, Mathe und Technik auf Realschullehramt an der PH. An ihrer Station geht es um Dreiecke im gekrümmten Raum. "Hier kann ein Dreieck zwei 90-Grad-Winkel haben, was in der Ebene nicht möglich wäre", erklärt die Studentin. Warum es trotzdem geht, beschreibt sie den zahlreichen Besuchern, die bereits am Montag in die Ausstellung kamen.

Die Ausstellung findet im Bürgerhaus Seepark, Gerhart-Hauptmann-Straße 1, statt. Ab heute bis Freitag hat sie von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag von 10 Uhr bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 Uhr bis 16 Uhr. Die Ausstellung ist kostenlos. Führungen werden laufend angeboten.

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