Eine bissige und gelungene Premiere

Die Premiere des Zunftabends Grenzach begeistert das Publikum. Am Ende werden die Narren des Ensembles mit stehendem Beifall bedacht.  

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Peter „Pius" Jehle als Spiegelbild, Steffen Möllerke, Thomas Schwab und Manfred“Tat" Wagner in ihren Politikerrollen Foto: Sebastian Kurtenacker
"Habt Spaß, habt Freud. Trotz G’stank der Chemie – Fasnacht mueß si" – und das auch an einem Valentinstag. Mit diesen Worten bekam Bürgermeistergattin Lisa Benz zu Beginn des Grenzacher Zunftabends am Freitag ein Blumenarrangement geschenkt. Ihren Gatten, Tobias Benz, bedachte die Narrenzunft mit einem Jahresorden in Gold.

Acht Nummern standen auf dem Programm des Abends, der mit den Node-Chaode eingeleitet, und bereits seit einem halben Jahrzehnt von der Hausband Route 66 aus Freiburg begleitet wird.

Ein Zunftabend hat immer etwas Rituelles. Manche Nummern gehören einfach dazu und sind der Tagespolitik oder aktuellen Stimmung angepasst – dort, wo der Schuh drückt. So waren am Samstagabend die Johannes Singers wie jedes Jahr vertreten, und auch "de Doofen und de Jeck" durften mit ihren Kalauern traditionell nicht fehlen.

In einer Nummer wurde der Politik der Spiegel vorgehalten, und die Ampel-Regierung bekam eine grobe Kelle ab. "Spieglein, Spieglein an der Wand – wer ist der oder die Schönste im ganzen Land? Ist es das tapfere Schneiderlein Olaf Scholz? Ohne Fratze aber mit Glatze. Ist es Söder oder Lindner?" Ist es Annalena Baerbock, die als Außenministerin immer weit weg flog – aber leider immer wieder zurückgekommen sei, so die Narren. Der Spiegel sagte jedem Politiker, dass er der Schönste sei. Alle aktuellen Politiker sind versammelt, nur eine war ausgeladen: Alice Weidel. Am Ende hat das Spiegelbild selbst das "schönste Lachen". Auch dem Publikum entlockte die Nummer viele Lacher.

Die Stimmung in Grenzach ist gut, und "s wachst zämme oder au nit", so heißt die Nummer im Programm: In Grenzach gab es bei der Wahl zur stellvertretenden Bürgermeisterin etwas Geholper und eine geheime Wahl. Am Ende wurde wieder Annette Grether die Stellvertreterin von Tobias Benz. Aber sich über die Wahl aufzuregen, schade nur der Gesundheit. Also treffen sich alle Gemeinderatsmitglieder bei Ralf "Blubi" Blubacher im neuen Gewächshaus. Die alten wurden die Tage bekanntlich abgerissen. In lustiger Runde bei Tee und Plätzchen haben alle Teilnehmer der Klausurtagung "einen gehörig im Tee" und sich alle wieder lieb. Denn bei dem Kraut kann keiner der Ratsmitglieder widerstehen.

So lebt man halt in Grenzach, was auch die Johannes Singers besingen, und auch bei ihnen gibt es einen Seitenhieb für die Ampel. Auch nach drei Jahren "die Floppers" gelte: Don’t worry be happy. "Dass wir nicht mehr hier sind, verdanken wir uns selbst." Dann heißt es in der Zugabe "Guten Abend, Gute Nacht." Ein Zunftabend kann bissig sein.

Bissfest ist auch die Nummer im Hieber-Markt, wo zwei schnöselige Schweizerinnen am Samstagmorgen vor den Schwobe an der Fleischtheke stehen, um das frischeste Fleisch zu ergattern. Zu ihnen gesellt sich dann eine Veganerin, die nichts Tierisches isst. Äpfel sind bekanntlich gesund, und diese fallen auch bekanntlich nicht weit vom Pferd.

"Man kann es nicht jedes Jahr toppen, irgendwann ist der Gipfel erklommen", sagte Grenzachs Ozume Stefan Koppetsch nach der Premiere im Gespräch mit der BZ. Die Kunst sei es, das Niveau zu halten. Lörrachs Ozume Andreas Glattacker spricht von einer Premiere wie aus dem Bilderbuch. "Und wir Lörracher können von den Grenzachern noch dazulernen."

Dieses und noch vieles mehr wird am Zunftabend geboten. Aber zu viel verraten sollte man nach dieser Premiere nicht, denn für den fünften und sechsten Abend, Freitag und Samstag, 28. Februar und 1. März, gibt es noch Eintrittskarten.

Bestellen kann man Eintrittskarten unter http://www.mehr.bz/zunftabend-grenzach https://mehr.bz/zunftabend-grenzach
Schlagworte: Tobias Benz, Grenzachs Ozume, Stefan Koppetsch
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