Drei Fragen an
"Ein schönes Programm für die Seele"
Am Sonntag spielt der aus Lahr stammende Timo Handschuh ein Benefizkonzert in Ettenheim. Im Interview verrät er, was die Besucher erwartet.
BZ: Wie kommt es, dass Sie in Ihre frühere Heimat zurückkehren?
Ich habe den Ettenheimer Organisten schon vor der Coronazeit wiedergetroffen als ich bei einem Konzert in Ettenheimmünster moderiert habe. Seither sind wir in Kontakt und haben versucht, einen Termin für ein Konzert zu finden. Früher war ich oft für Konzerte in Ettenheimmünster und Ettenheim, schon bevor die Silbermannorgel dort damals verpackt worden ist wegen der Restaurierung der Kirche. Das war eine schöne Zeit. Inzwischen bin ich zwar nicht mehr so oft hier, ich fühle mich aber in der Region immer noch zuhause. Deswegen freut es mich sehr, dass es jetzt gekappt hat, noch dazu zu einem sehr guten Termin und einem schönen Programm für die Seele. Die Sopranistin Risa Matsushima ist eine Studentin von mir. Wir haben in Köln zusammen bei einer Oper mitgewirkt und mir ist aufgefallen, dass ihre Stimme für diese Musik perfekt geeignet ist. Bei ihr klingt alles ganz mühelos, und das braucht Mozart. Zumindest glauben wir, dass er es so gehört haben wollte. Und das können bei Weitem nicht alle Sängerinnen.
BZ: Das Konzert ist ohne Eintritt, Sie bitten stattdessen um Spenden für Projekte. Welche Projekte sind das?
Zunächst einmal: Das Konzert kostet keinen Eintritt, weil es für mich sehr wichtig ist, dass alle Menschen Zugang zur Musik haben, und nicht nur eine wohlhabende Oberschicht. Musik kann Menschen für einen Stunde aus dem Alltagswahnsinn herausnehmen und eine kleine Oase schaffen, die gut tun. Ich will vermitteln, dass die Musik eine unglaubliche Kraft hat, einen Ruhepol bilden kann. Deswegen soll sie alle erreichen können. Das geht aber nicht, wenn eine Konzertkarte zwanzig Euro oder mehr kostet.
Wenn keine riesigen Kosten entstehen, ist die Spende am Ende daher für mich die elegantere Lösung. Ich habe schon immer sehr viele Benefizkonzerte gemacht, und damit immer unterschiedliche Projekte unterstützt, zum Beispiel die musiktherapeutische Arbeit der Waldorfschule in Ulm, das Musikkonservatorium in Kiew oder SOS Kinderdörfer im Nahen Osten, als der Krieg dort ausgebrochen ist. Ich versuche immer Projekte zu finden, die Kindern und Jugendlichen zugutekommen. Dieses Mal gehen die Spenden wieder an SOS-Kinderdörfer im Nahen Osten und an das Zentrum für Essstörungen in Esslingen.
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