Die Raumfahrer auf der Internationalen Raumstation ISS haben jetzt ein „Zimmer“ mehr – eine Art kosmischen Ballon. Das Wohnmodul könnte für künftige bemannte Missionen auf fernen Himmelskörpern nützlich sein.
WASHINGTON/MOSKAU (dpa). Die Raumfahrer auf der Internationalen Raumstation ISS haben jetzt ein "Zimmer" mehr – eine Art kosmischen Ballon. Das Wohnmodul könnte für künftige bemannte Missionen auf fernen Himmelskörpern nützlich sein.
Das an der ISS angebrachte Wohnmodul ist am Samstag im zweiten Versuch erfolgreich aufgeblasen worden. Ein erster Versuch war am Donnerstag fehlgeschlagen. Nasa-Astronaut Jeffrey Williams pumpte die "Beam"-Kapsel rund 400 Kilometer über der Erde mit Druckstößen über ein Ventil wie einen Ballon auf. Sieben Stunden lang dauerte die Prozedur insgesamt. Am Ende erreichte die zylinderförmige Kammer ihr volles Ausmaß von rund vier mal drei Metern, wie die US-Raumfahrtbehörde mitteilte. Auch der Druckausgleich gelang. Betreten dürfen die Astronauten das Modul aber erst in etwa einer Woche – wenn klar ist, dass es keine Lecks gibt. Das "Beam" (Bigelow Expandable Activity Modul), ist ein Projekt der privaten US-Raumfahrtfirma Bigelow Aerospace in Zusammenarbeit mit der Nasa. Es soll zwei Jahre an der ISS angedockt bleiben und getestet werden.
Aufblasbare Module könnten in Zukunft möglicherweise als Wohnräume für Astronauten etwa auf dem Mond oder dem Mars dienen. Beim Transport sparen sie viel Platz. Der Beam-Ballon war an Bord einer "Dragon"-Kapsel zur ISS gebracht worden.
Zurzeit arbeiten drei Russen, zwei US-Amerikaner und ein Brite auf der ISS. Sie sollen nun herausfinden, ob die Konstruktion mit ihrer faltbaren Außenhaut Menschen zuverlässig vor kosmischer Strahlung, extremen Temperaturen sowie herumfliegendem Weltraumschrott und Mikrometeoriten schützen kann.
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