Drei Varianten für neuen Rheinübergang

Eine Brücke bei Ottenheim ist schon lange im Gespräch. Der Gemeinderat Schwanau hat nun Machbarkeitsstudien für drei Varianten beschlossen.  

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Zwischen Ottenheim und Gerstheim gab es bis zu deren Sprengung im Zweiten Weltkrieg eine lebhaft frequentierte Rheinbrücke für den lokalen Verkehr. 1962 wurde bis zum Bau des Rheinseitenkanals anstelle einer Brücke eine Gierfähre installiert. Seither existiert mit den Wehr- und Schleusenanlagen des französischen Stromversorgers Électricité de France (EdF) nur ein mit weiten Umwegen erreichbarer Übergang bevorzugt für Autos.

Bereits 1976 formierte sich eine badisch-elsässische Interessengemeinschaft, die sich für eine neue Brücke einsetzte. Sie wurde 2004 in den grenzüberschreitenden Zweckverband Vis-à-Vis überführt. Trotz mehrfacher Anläufe blieben die Bemühungen insbesondere mangels Unterstützung durch die staatlichen Ebenen bislang erfolglos.

2013 entschied der Zweckverband, sich auf eine kleine Lösung für Fußgänger und Radfahrer zu konzentrieren. Das zunächst favorisierte Modell einer Personenfähre scheiterte am Widerstand der EdF, die Sicherheitsbedenken anmeldete. Daraufhin entwickelte der Zweckverband die Grundkonzeption für eine Brücke lediglich für Fußgänger-, Rad- sowie Linienbusverkehr. Ein Projekt, das bereits im Jahre 2020 abgelehnt wurde.

Nun macht der Zweckverband Vis-à-Vis einen neuen Anlauf und möchte eine Machbarkeitsstudie für eine Fähre und eine Brücke in Verlängerung des bestehenden Kanalübergangs am elsässischen Schiffshebewerkes hinüber auf die badische Seit in Höhe der Schiffsverladestelle der Lahrer Firma Vogel-Bau. Der Ottenheimer Ortschaftsrat hat sich in seiner Sitzung im März mit dem Projekt befasst, wobei die Brücke eine Mehrheit von sechs zu zwei Stimmen erhielt, die Fähre einstimmig abgesegnet wurde.

Am vergangenen Montag war der Schwanauer Gemeinderat gefragt. Und es entwickelte sich wie nicht anders zu erwarten war eine kontroverse Diskussion für das Für und Wider einer Brücke. Kuno Hamm sah keinen Mehrwert und favorisierte deshalb den Ausbau des Radwegenetzes mit einer Heranführung parallel zum Schutterentlastungskanals über den bestehenden Übergang und weiter auf elsässischer Seite entlang des Rheins bis zum Schiffshebewerk. Ähnlich sah es Lutz Weide, der jedoch die Fähre für Fußgänger und Radfahrer klar favorisierte. Auch Hartmut Lässle sah in einer Brücke keinen Mehrwert.

Zu den Befürwortern zählte Dagmar Frenk, die für Schwanau eine Vision aufbaute, in der es eine große Lösung auch für Pendler und Unternehmen geben könnte. Ottenheims Ortsvorsteher Patrick Fertig plädierte für die Anbindung, zumal in einer Machbarkeitsstudie alles geprüft werde. Die Variante einer Rheinbrücke bei der ehemaligen Gaststätte Rheinlust brachte Andreas Biegert ins Spiel. Sie ist aber laut Bürgermeister Gutmann aus unterschiedlichen Gründen dort nicht realisierbar ist.

Letztlich beschloss der Gemeinderat jeweils mehrheitlich gleich drei Varianten. Er stimmte für Machbarkeitsstudien für
  • a) eine Brücke ohne motorisierten Verkehr (Fußgänger- und Radfahrerbrücke),
  • b) für eine Fähre nur für Radfahrer und Fußgänger
  • c) für eine neu anzulegende Straße parallel zum Schutterentlastungskanals für den motorisierten Verkehr mit einer Radspur.
Schlagworte: Patrick Fertig, Andreas Biegert, Dagmar Frenk
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