Die Kettenmenschen
Das Elend psychisch Kranker ist nirgendwo so groß wie in Westafrika. Sie werden gehalten wie wilde Tiere / Von Wolfgang Bauer (Text) und Andreas Lobe (Fotos).
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Vor zwei Jahren, als er dem Rauschen des Radios lauschte, hat sie den Plantagenarbeiter Joseph Yao Kouadis grausam angefallen. Weißer Schaum klebt auf seinen Zähnen, weit aufgerissen ist sein Rachen, der Schizophrene wälzt sich im Staub, winselnd, hechelnd, brüllend vor Angst und Wut. Das Weiße der Augen hat er nach vorne gekippt, die Pupillen starren in den Schädel, das sicherste, unsicherste, das verwirrteste Asyl. Joseph ist ein kluger Mann, der weiß, dass er in der Falle steckt. Der Staub auf seinem Körper ist sein Leichentuch.
Der Wahnsinn der Welt zerrt mit aller Macht an Joseph Yao Kouadis, aber noch wehrt der Mann sich. Heiser zerfetzt seine Stimme die Stille des Tages und der Nacht. Langsam, Monat für Monat, wird sein Schreien schwächer werden. Die Menschen haben ihn auf die Lichtung eines Zuckerrohrfeldes in der Elfenbeinküste verbannt. Dort führt sein bedrängter Verstand einen ...