BZ-Serie
Die Jugend des einstigen Lahrer Oberbürgermeister Philipp Brucker war geprägt durch den Nationalsozialismus
Mo, 02. September 2024, 12:00 Uhr
Lahr
Philipp Brucker wäre am 2. September 100 Jahre alt geworden. Die Badische Zeitung beleuchtet sein Leben in einer Serie. Heute geht es um seine Jugend und Familie – die auch durch die Hitlerjugend geprägt war.
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Kindheit und Jugend als Last
"Bim, bim, bim huuu!" Wenn Grundschüler bei diesen Worten Philipp Brucker mit weit geöffneten Augen an den Lippen hängen, dann hat das etwas ganz Besonderes. Hin und weg sind die Schülerinnen und Schüler im Jahr 2024 der Lahrer Eichrodtschule beim Betrachten des alten Youtube-Videos mit Philipp Brucker, der ihnen erzählt wie der "Entenköpfer", das Dampfzügle zwischen Seelbach und Meißenheim, auch an der Schule in der Kaiserstraße schnaufend vorbeizuckelte. Dabei rauchte und pfiff die Lok 1959 zum letzten Mal an der Schule vorbei.
Die Faszination, die Philipp Brucker versprühen konnte, galt nicht nur dem Erzählen – und dem Schreiben – von Lahrer Geschichten. Dabei war er lange Zeit mit sich selbst nicht im Reinen. Das erfolgreiche Studium in Freiburg, die Familiengründung, der anschließende berufliche Einstieg als kompetenter wie streitbarer Lokalredakteur bei der Lahrer Zeitung, der für viele Lahrer überraschende Sieg bei der Oberbürgermeisterwahl im Jahr 1961 sowie der große Applaus für den Mundartdichter und Vortragskünstler täuschen über das hinweg, was Philipp Brucker über Jahrzehnte beschäftigte. Und ...
