Triumph des Willens, Kraft durch Schönheit: Zum 100. Geburtstag von Leni Riefenstahl am 22. August / Von Martin Halter.
W er seinen hundertsten Geburtstag erlebt, wird, wie umstritten er einst auch gewesen sein mag, eine Art Naturphänomen, ein Mythos, vor dem die Kritik ihre Waffen streckt, wo nicht gar ehrfurchtsvoll in die Knie geht. So erging es Ernst Jünger, und Ähnliches darf nun auch Leni Riefenstahl erhoffen, die "große Filmkünstlerin", die, wie Bild schon mal verkündet, nach dem Krieg leider "Schwierigkeiten" hatte, an ihre Erfolge anzuknüpfen.
Gewiss, ihre Filme liegen immer noch im Giftschrank, und an der Unperson Riefenstahl kühlt noch heute jeder politisch korrekte Intellektuelle gern sein antifaschistisches Mütchen. Aber die Anzeichen für eine Rehabilitation noch zu Lebzeiten mehren sich doch.
Im Ausland gab es, wie zahlreiche Fotoausstellungen und Filmretrospektiven in Los Angeles, New York, Tokio oder Mailand bezeugen, ohnehin nie so viel ...