Der Arbeitsmarkt in den Kreisen Lörrach und Waldshut trotzt im Februar der Krisenstimmung

Entgegen pessimistischer Prognosen hat sich der regionale Arbeitsmarkt im Februar stabilisiert. Auch wenn Experten weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung sorgenvoll im Blick behalten, erholte sich der Arbeitsmarkt in den Bereichen Lörrach und Waldshut nach Angaben der Agentur für Arbeit. So seien zuletzt 11.396 Menschen im Dreiländereck arbeitslos gemeldet gewesen. Das waren 229 Personen weniger als im Vormonat.

Die Arbeitslosenquote fiel um 0,1 Prozentpunkte und liegt nun bei 5,1 Prozent. "Das fühlt sich nach einer richtigen Frühjahrsbelebung an", sagt Jenniefer Schmucker, Leiterin der Agentur für Arbeit Lörrach. "Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist der höchste in einem Februar in den letzten zehn Jahren. Auch die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen nahm in diesem Monat wieder zu."

Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften bleibt hoch

Entwarnung gibt die Agenturleiterin allerdings nicht: "Noch nie wurden uns so wenige Stellen um diese Jahreszeit gemeldet. Wir liegen weit unter dem Durchschnitt der letzten Jahre." Neben der schwierigen Wirtschaftslage kämpfen ihrzufolge viele Unternehmen auch mit den Veränderungen in ihren Branchen. Die Arbeitsmarktexpertin betont daher die Bedeutung von Weiterbildung: "Lebenslanges Lernen ist entscheidend und kann Beschäftigten in den vom Strukturwandel betroffenen Branchen neue Perspektiven bieten. Wir unterstützen hierbei mit einer Mischung aus guter Beratung, passgenauer Vermittlung und gezielter Weiterbildung", so Schmucker.

In Zahlen stellt sich die aktuelle Situation so dar: Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach sank um 0,1 auf 5,1 Prozent. Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen bei 5,5 Prozent, im Landkreis Waldshut bei 4,5 Prozent. Im Februar wurden in den Landkreisen Lörrach und Waldshut 11.396 Arbeitslose gezählt (minus 229). Im Landkreis Lörrach nahm die Arbeitslosigkeit um 161 auf 7140 und im Landkreis Waldshut um 68 auf 4256 zu. 2236 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 887 davon direkt aus einer vorherigen Beschäftigung. Gleichzeitig konnten 2488 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden – 822 von ihnen fanden eine neue Anstellung.

Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften bleibe hoch, doch die Zahl der gemeldeten Stellen ist rückläufig. Im Februar wurden 535 neue Stellenangebote gemeldet. Das waren zwar 70 mehr als im Januar, aber 156 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtbestand an offenen Stellen sank im Vergleich zum Vormonat um 44 Stellen auf nun 2963.