Sonderausstellung im Landwirtschaftsmuseum
Das Weiler Landwirtschaftsmuseum zeigt Schülerarbeiten zum Thema "Lebensraum"
Am Montag öffnet eine neue Sonderausstellung im Landwirtschaftsmuseum. Thema ist das "Fremde im Vertrauten". Dinge, die wir zu kennen glauben, erscheinen plötzlich ungewohnt oder sogar irritierend.
Do, 24. Apr 2025, 11:30 Uhr
Weil am Rhein
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Museen gelten per se für viele Menschen als vergangenheitsbezogen, nostalgisch und unmodern. Bei einem Landwirtschaftsmuseum, das 2025 sein 35-jähriges Bestehen feiert, trifft dies sicherlich in Bezug auf vielerlei Punkte zu: das alte Gebäude, die historischen Objekte und Fotografien.
Mit der aktuellen Sonderausstellung wurde ein Experiment gewagt: die künstlerische Wahrnehmung und Interpretation von Lebensraum durch junge Menschen in einer alten Scheune zwischen landwirtschaftlichem Gerät zu zeigen. Dadurch wird zwangsläufig ein Spannungsbogen zwischen der einstigen agrarisch geprägten Lebenswelt und der heutigen, modernen Welt erzeugt, teilt das Museum mit. War früher der Lebensraum überschaubar, vertraut und sinnlich erfahrbar, leben in der heutigen Gesellschaft die meisten Menschen in urbanen, stark technisierten Räumen. Natur ist zwar weiterhin ein Sehnsuchtsort, erscheint aber oft nur noch als gestaltete Kulisse: in Parks, auf dem Balkon oder durch Urban Gardening.

Im Museum bekommen die Besucher Einblicke in diese alte Zeit. Zwar werden diese Orte, Rituale oder Räume heute noch in den Erzählungen oder auch bei den Führungen im Museum lebendig, aber haben eben vielfach ihre Bedeutung und Funktion verändert. Sie sind noch da – aber anders. Und in besonderer Weise zeigt sich dies in der aktuellen Sonderausstellung. Das scheinbar Vertraute wird zum Spiegel gesellschaftlicher Transformation und entfaltet eine neue Wirkung und Öffnung für zukünftige Generationen.
Blumenbilder und starre Architektur
Mit "Das Fremde im Vertrauten" präsentieren rund 60 Schülerinnen und Schüler des Kant-Gymnasiums ihre vielfältigen künstlerischen Arbeiten in einer farbenfrohen Ausstellung. Dabei wurden folgende Themen im Kunstunterricht erarbeitet: Fantasievolle Stoffblumen und Blumenbilder, aus bunten Stoffresten sind florale Kunstwerke entstanden, die mal verspielt, mal surreal wirken. Ältere Schülerinnen und Schüler haben mit Handy und Spiegeln die Architektur und Landschaft des Vitra Campus erkundet. Die Bilder zeigen das spannende Wechselspiel zwischen klaren Bauformen und der umgebenden Natur.
Die jüngsten Künstlerinnen und Künstler haben kleine Floße aus wiederverwerteten Materialien gebaut. Die bunten Boote erinnern teilweise an futuristische Wasserfahrzeuge. Aus "Müll" kann Kunst entstehen – und vielleicht auch ein Stück Zukunft.
Faszinierendes Kooperationsprojekt
Bei der Ausstellung handelt es sich um ein Kooperationsprojekt mit den Lehrerinnen Simone Häfele und Annekatrin Koberg vom Kant-Gymnasium und der Abteilung "Museen & Galerie" unter der Leitung von Barbara Brutscher. Die Sonderausstellung "Das Fremde im Vertrauten" wird am Montag, 28. April, um 17 Uhr durch Oberbürgermeisterin Diana Stöcker und Kulturamtsleiter Peter Spörrer eröffnet. In das Ausstellungsprojekt führen Museumsleiterin Brutscher und Vertreter der Schulen ein.