Account/Login

Das Fest, bei dem Offenburg über sich hinauswuchs

Drei Tage lang war die ganze Stadt auf den Beinen und im Festtaumel: Das Freiheitsfest 1997 wurde für Offenburg zum Fest aller Feste. Nun gab es ein Wiedersehen nach 27 Jahren – dank eines Films von Karl-Heinz Kreutler im Forum-Kino.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
  | Foto: Kulturbüro Offenburg
Foto: Kulturbüro Offenburg
Wer 1997 nicht dabei war, kann es sich kaum vorstellen: Fast 300 Vereine und Gruppenbereiteten sich über Monate vor, um mit 400 Programmpunkten das 150-jährige Jubiläum jener Ereignisse zu würdigen, als Offenburg Demokratiegeschichte geschrieben und den Grundstein für den Titel Freiheitsstadt gelegt hat. 130.000 Menschen waren auf den Beinen, um die Ereignisse rund um die Badische Revolution von 1847/48 ins Bewusstsein zu rücken. Der damalige Kulturamtsleiter Hans-Joachim Fliedner, maßgeblicher Motor der historischen Aufarbeitung, bescheinigte seiner Stadt: "Am 12. September ist Offenburg über sich hinausgewachsen." Unter die zahllosen Feierfreudigen in Hecker-Kluft und Biedermeier-Gewändern hatte sich damals auch Karl-Heinz Kreutler gemischt und drei Tage lang gefilmt. Unmengen an Filmmaterial hat er zu einem 70-minütigen Film zusammengeschnitten, der nun dank einer Initiative der Offenburgerin Ursula Haß und mit finanzieller Unterstützung der Bürgerstiftung im großen Saal des Forum-Kinos gezeigt wurde. Groß war die Wiedersehensfreude schon im Foyer, wo einige der einst Beteiligten zusammenkamen und in alten Zeiten schwelgten, darunter der frühere OB Wolfgang Bruder nebst Ehefrau Marianne und Ingeborg Schäuble, aber auch maßgebliche Organisatoren bei der Stadt wie Helmut Honold, Hugo Haag, Reinhard Männle sowie Museumschef Wolfgang Reinbold oder Edgar Common vom Kulturbüro. Letzterer erinnerte sich noch gut daran, wie im Rahmen des Fests erstmals der Salmen bespielt und öffentlich in den Blick gerückt wurde. Der Zustand des als Elektrogerätelagers dienenden Gebäuden war erbärmlich, fürs Programm wurden Waschmaschinen beiseite geräumt.

Ein Wiedersehen gab es auf der Leinwand auch hin und wieder mit Zeitgenossen, von denen einige schon nicht mehr am Leben sind. Kreutlers Kameraführung war ausgesprochen dicht am Geschehen und ließ – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – das Mega-Fest nochmals laut und lebendig werden. Was besonders ins Auge stach: Keiner der vielen Zehntausend, die Offenburgs Straßen in einen fröhlichen Hexenkessel verwandelten, zückte ein Smartphone, um die Ereignisse festzuhalten – 27 Jahre später wäre dies undenkbar. Und immer wieder waren im Stadtbild auch Offenburger Geschäfte zu sehen, die längst Geschichte sind.

Teil des Kinonachmittags war eine musikalisch sehr klangvoll umrahmte Lesung von Initiatorin Ursula Haß aus ihrem Offenburg-Buch sowie ein Grußwort von Carmen Lötsch. Die Kulturchefin bezeichnete die Freiheit als Leitmotiv Offenburgs und mahnte: "Uns allen kommt die Aufgabe zu, dass die Flamme der Freiheit nie wieder erlischt."

Ressort: Offenburg

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.

Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren


Weitere Artikel