Jugend und Beruf
Da muss man sich mal vorstellen
Verlagsthema Fünf Tipps, wie sich Jugendliche erfolgreich durchs Vorstellungsgespräch kommen und sich ihren Ausbildungsplatz sichern.
Sabine Meuter
Mi, 31. Jan 2024, 10:28 Uhr
Verlagsthema
Thema: Jugend und Beruf
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Das allererste Vorstellungsgespräch naht – was erwartet einen überhaupt? Da kann es sinnvoll sein, im Umfeld Erfahrungsberichte einzuholen. Fragen Sie Freunde, wie diese mit der Situation umgehen und welche Erfahrungen sie in Vorstellungsgesprächen gemacht haben. Auch Eltern oder Lehrer können einiges erzählen. "Azubis stellen also fest: So schlimm, wie man es sich im Kopfkino ausmalt, ist ein Vorstellungsgespräch in aller Regel nicht", so Bewerbungs- und Karrierecoach Jürgen Hesse.
Es gehe in erster Linie um ein gegenseitiges Kennenlernen, nicht um eine Wissensprüfung. Und auch wer nicht die allerbesten Noten mitbringt, muss nicht zittern. Aus Sicht von Firmen gehe es laut Leitner darum, aus den Bewerbern diejenigen zu identifizieren, die ausreichendes Potenzial haben. "Da zählt die Persönlichkeit – Anstrengungsbereitschaft, Motivation, Auffassungsgabe, Zuverlässigkeit – sicher mehr als Noten."
2. Antworten vorbereiten
"Von Vorteil ist, sich vorab mit ein paar klassischen Fragen aus Vorstellungsgesprächen zu beschäftigen", sagt Leitner. Eine davon ist: Was können Sie uns über sich erzählen? Darauf kann eine kurze Zusammenfassung des bisherigen Werdegangs geliefert – Schulabschlüsse, Praktika, ehrenamtliches Engagement – und von den Interessen berichtet werden.
Auch eine nicht selten gestellte Frage: Warum wollen Sie bei uns arbeiten? Machen Sie sich darüber Gedanken. Denn bei der Frage geht es vor allem um eines: Ihre Motivation – und wie glaubwürdig Sie diese vermitteln.
3. Früh losfahren
Findet Ihr Vorstellungsgespräch vor Ort statt, sollten Sie für die Anreise großzügig Zeit einplanen – selbst dann, wenn der Weg nicht wahnsinnig weit ist: Ein baustellen- oder unfallbedingter Stau oder ein Zugausfall kann den Zeitplan gehörig durcheinanderwirbeln.
"Lieber eine Stunde vorher da sein und vor dem Gespräch spazieren gehen", rät Hesse. Ein Zuspätkommen lässt sich nur schwer entschuldigen – und wenn man im Zug bangt, ob man es noch rechtzeitig schafft und womöglich den Weg zum Unternehmen nicht gleich findet, steigt die Nervosität.
Bei Videointerviews sollte man sich übrigens vorab mit der Technik vertraut machen, heißt es auf dem Portal abi.de. Also: Welche Software braucht’s? Muss vorher etwas installiert werden? Und: Hat man Kamera und Mikrofon? Außerdem sollte man einen neutralen Raum oder einen aufgeräumten, ordentlichen Hintergrund für das Gespräch wählen.
4. Nervosität ansprechen
Sie sind wahnsinnig aufgeregt? Scheuen Sie sich nicht, starke Nervosität zur Sprache zu bringen. "Das wird dazu führen, dass das Gegenüber noch freundlicher und aufmerksamer ist als zumeist ohnehin schon", erklärt Hesse. Und generell: In Bewerbungsgesprächen nervös zu sein, ist nicht schlimm, so Leitner: "Immerhin ist Aufregung eine positive Motivation, die für Sie spricht."
Machen Sie sich außerdem klar, dass Sie den Job nicht unbedingt bekommen müssen, sondern dass auch Sie sich ein Bild von dem Arbeitgeber machen können. "Sie wählen den Arbeitgeber ja auch aus und gehen nicht wie das Lamm zur Schlachtbank", so Leitner. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind im Prinzip Partner, wie bei einer Beziehung. "Das muss für beide funktionieren."
Dazu kommt: Lampenfieber in Form von Nervosität ist zutiefst menschlich. "Ein kleiner Schuss davon ist gut, weil wir dann viel präsenter, aufmerksamer, letztlich also besser sind als in einer entspannten Feierabendstimmung", so Hesse. In der richtigen Dosis wirkt Lampenfieber wie Doping, macht konzentriert und präsent.
5. (Körper)haltung zeigen
Arme verschränkt, Beine übereinandergeschlagen – wer sich so in einem Vorstellungsgespräch präsentiert, signalisiert eine gewisse Verschlossenheit.
Besser ist es, sich aufrecht hinzusetzen, beide Beine gerade nebeneinander zu positionieren und die Hände auf den Tisch oder auf den Schoß zu legen. Außerdem von Vorteil: Einen guten Einstieg parat haben, wenn Sie auf Ihr Gegenüber treffen – das kann man üben. Zum Beispiel "Guten Tag" – mit oder ohne Händeschütteln. Und: "Vielen Dank für die Einladung." "Wichtig ist dabei, dem Gegenüber direkt in die Augen zu blicken", sagt Leitner. Ein solcher Einstieg gibt eine gewisse Sicherheit.