Erster Schultag
BZ-Redakteure erinnern sich an ihre Einschulung
In dieser Woche beginnt für fast 100 000 Kinder ein neuer Lebensabschnitt.
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Günstige Startersets
Vor dem ersten Schultag steht der Einkauf. Besonders groß ist die Preisspanne bei Schulranzen, diese sind für 37 Euro zu haben, können aber auch 195 Euro kosten. Die Regenhülle dazu gibt es für 5 Euro. In den Ranzen gehört ein Mäppchen, zwischen 10 und 20 Euro sind dafür fällig, die Buntstifte, die ins Mäppchen gehören, kosten je nach Hersteller 5 bis 15 Euro, den Radiergummi gibt es für 20 Cent. Günstiger ist das Starterset mit Mäppchen, Blei- und Buntstiften, Dickie und Radiergummi ab 11 Euro. Macht alles zusammen – mit Heften – zwischen 50 und 250 Euro. Teurer ist unterdessen in vielen Fällen, was in die Schultüte kommt. Durchaus üblich sind neben Süßigkeiten unterdessen Handys.Der erste Schultag – die erste Enttäuschung
Ich habe mich sehr auf meine Einschulung gefreut, weil ich endlich Lesen und Schreiben lernen wollte. Umso größer war meine Enttäuschung, als wir an unserer Einschulung die erste Hausaufgabe aufbekamen: Wir sollten ein Bild von unserer Schultüte malen. An meiner Schultüte baumelte ein Affe aus Pappkarton, den ich nie und nimmer aufs Papier gebracht hätte. Ich hatte ihn noch nicht mal selbst gebastelt. Ich habe Basteln und Malen schon im Kindergarten gehasst und fand es schrecklich, dass wir Mädchen immerzu etwas malen sollten. Jetzt waren wir in der kleinen Grundschule eine reine Mädchenklasse mit acht Schülerinnen, weil es in unserem Jahrgang keinen Jungen gab. Das Grauen folgte mir also mit in die Grundschule. Und so wurde meine allererste Hausaufgabe nicht von mir gemacht, sondern von meiner großen Schwester.Sarah Beha, Jahrgang 1991, Redaktion Lörrach
Einschulung wird zum Familienevent
Die Einschulung ist in vielen Familien längst zu einem mittelgroßen Familienevent geworden. Fast schon Standard ist ein Essen für die Familie in einem Restaurant mit Kaffeerunde zu Hause. Agenturen berichten davon, dass für solche Tage Hüpfburgen im Garten aufgebaut werden und Profi-Unterhalter engagiert werden. Gegenüber dem Spiegel erwähnte die Inhaberin einer Hamburger Eventagentur: "Die Nachfragen zur Einschulung kommen mittlerweile schon sehr früh, für August 2018 wird jetzt schon bundesweit gebucht." Durchschnittlich 350 Euro würden Eltern ausgeben, um ihre Kindern zum ersten Schultag würdig zu bespaßen.Ein bisschen zu viel Flower-Power
Ich hatte einen extrem schiefen Scheitel extra für die Einschulung geschnitten bekommen, und das war nicht aus modischen Gründen, sondern mangels besserem Können. Friseure ließ ich sowieso nicht dran, also versuchte sich meine Mutter, und ich konnte mich also auch nicht wirklich darüber beschweren. Fast schlimmer war für mich aber das knallgelbe Hemd über der leuchtend blauen Hose mit Schlag. Irgendwie zu sehr Flower-Power für einen Erstklässler, selbst 1974.Peter Gerigk, Jahrgang 1967,
Redaktion Lörrach
Schulstart mit Frühlingsgefühl
Ostern war früher nicht im Herbst, aber die Schule begann im Frühjahr – woran sich nur noch diejenigen dunkel erinnern, die vor 1967 eingeschult wurden. Wir hatten allerdings den unschlagbaren Vorteil, das neue Schuljahr sozusagen unmittelbar vor den Sommerferien beginnen zu können – da war dann schon mal ein wenig der Dampf raus – und mit Frühlingsgefühlen in die neue Klasse zu starten. Allerdings hatte die Herrlichkeit bald ein Ende, denn die Kurzschuljahre 1966/67 harmonisierten den Beginn des "Ernstes des Lebens" bundesweit. Sogar in Bayern.Frank-Thomas Uhrig, Jahrgang 1957,
Redaktion Freiburg
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