Versammlung
Bürger zeigen Interesse an Eichstettens Entwicklung
Den Informationen zum Verkehrskonzept sowie zur Sanierung der Bötzinger Straße galt das Hauptinteresse der Bürger bei der Einwohnerversammlung am Sonntag in Eichstetten. Auch über die Stromtrassen wurde diskutiert.
Di, 28. Mär 2023, 6:58 Uhr
Eichstetten
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Für 50 Personen war gestuhlt worden, gut doppelt so viele Interessierte kamen aber in die Festhalle. Besonders groß war das Interesse vor allem am Verkehrskonzept. Daniela Misera informierte über den Planungsstand. Demnach solle auf der unteren Hauptstraße weiter Tempo 50 möglich sein. Herausgestellt habe sich, dass der Altweg stärker als gedacht von Fahrzeugen frequentiert werde, ebenso aber auch von Fußgängern, mit den Zielen Kindergarten und Schule. Im Altweg sowie auf der Hauptstraße westlich der Bahlinger Straße solle sonst Tempo 30 gelten. Damit wolle man dort für weniger Autoverkehr sorgen. Die Straßenverkehrsordnung erlaube, überall dort zu parken, wo die Straße breiter als 5,05 Meter sei. Dies wolle man dahingehend einschränken, dass nur noch in markierten Bereichen entlang von Altweg und Hauptstraße geparkt werden dürfe. "Es besteht aber die Gefahr, dass die parkenden Autos dann in den Querstraßen stehen", sagte Planerin Daniela Misera, weshalb auch dort nur in markierten Bereichen geparkt werden dürfe. Wären alle Stellplätze auf den Grundstücken so gebaut worden, wie es die Bauordnung verlange und könnten auch so genutzt werden, gäbe es keine Parkplatzprobleme in Eichstetten, hielt die Planerin fest. Die Planungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen, daher nutzten viele Bürger die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ideen an Pinnwänden bei der Infoinsel zu diesem Thema festzuhalten.
Die Pläne für das neue 380-kV-Umspannwerk mit seiner Stromtrasse seien geändert und vor eine Woche zur Genehmigung beim Regierungspräsidium eingereicht worden, berichtete Bürgermeister Michael Bruder. Große Auswirkungen entstünden, da Netze BW mit seiner 110-kV-Leitung, die östlich des neuen 380-kV-Umspannwerkes aus dem Boden komme, weiter abrücke. "Netze BW führt das Kabel im Boden weiter, spart dadurch zwei oder sogar drei Masten und macht dafür aber Platz frei für die 380-kV-Leitungen von Amprion und TransnetBW", informierte Bruder. Damit seien die 85 Meter hohen Doppeltonnenmasten mit vier Quertraversen und 30 Meter maximaler Breite vom Tisch. Stattdessen würden Masten mit 47 Meter Höhe und Doppeltonnenmasten mit 63 Meter künftig ausreichen. Das bedeute auch im Bereich der Fundamente geringere Ausmaße. Die 380-kV-Leitungen werden somit nördlich des neuen Umspannwerkes zur Seewiese geleitet, der Wiese östlich der Umfahrung von Eichstetten. Die geplanten Bauarbeiten westlich der Fußballplätze, die Probleme mit dem Gebäude der Hundefreunde bedeutet hätten, seien damit in diesem Ausmaß ebenfalls vom Tisch. Zukunftsmusik, so Bruder, sei die Verlegung der 110-kV-Leitung, die über Fünfbogenbrücke und das Gewerbegebiet führe und somit in 15 oder 20 Jahren ebenfalls östlich des Dorfes geführt werden könnten.
"Rund 2,5 Millionen Euro werden für die Sanierung der Bötzinger Straße ausgegeben", informierte Bürgermeister Michael Bruder. Für diese größte Maßnahme der Gemeinde im Programm Entwicklung ländlicher Raum (ELR) würden aber noch Zuschüsse abgehen. Ende Mai sollen die Arbeiten beginnen, die dann bis Ende Dezember 2024 andauern werden. Noch würden die Ausschreibungen für die Arbeiten laufen, die im April vergeben werden sollen. Nach dem Zuschlag folge noch ein Gespräch mit den Auftragspartnern, an dem der Baubeginn genau festgelegt werde. Geplant seien sieben Bauabschnitte. Die Autowerkstatt solle so lange wie möglich über die Mühlmatten erreichbar bleiben und danach anders angefahren werden können. Letzter Bauabschnitt sei der Parkplatz am alten Friedhof, der während der gesamten Maßnahme den Baufirmen für Material und Geräte als Stellfläche diene. Für die Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses sollen Pförtnerampeln auf beiden Seiten der Fünfbogenbrücke sorgen, wobei das Auffahren auf die Brücke bei geschlossenen Schranken verboten wird. "Die Umleitungen um Eichstetten werden großräumig angelegt", so Bruder.
Die Tiefbauarbeiten für die Glasfaser-, Strom- und Straßenbeleuchtungsverkabelung kommen laut Bruder gut voran. "Während andere Gemeinden Probleme mit den Firmen haben, sind bei uns gleichzeitig fünf Firmen mit dem Ausbau beschäftigt", sagte Bruder.
Knapp zehn Jahre liegt der zuletzt gewagte Carsharing-Versuch in Eichstetten zurück. Jakob Crone, ein Neubürger, hatte sich vor Wochen in einer Gemeinderatssitzung über das nicht vorhandene Angebot gewundert. Bürgermeister Michael Bruder informierte, die "Grüne Flotte" starte ab August einen neuen Versuch. Crone, der sich dafür eingebracht hatte, informierte über das Angebot und die Möglichkeit, auch ohne festen Monatsbeitrag das Carsharing zu nutzen.
Die Einwohnerversammlung mit dem neuen Konzept kam an. Erstmals war sie nicht mehr an einem Donnerstagabend, sondern am Sonntagnachmittag. Zudem waren in der Festhalle Informationsinseln aufgebaut, bei denen sich die Bürger im Vorfeld, vor allem aber nach den vorgetragenen Informationen weiter erkundigen und beteiligen konnten. Gut 100 Einwohner zog die Veranstaltung an, rund das Dreifache gegenüber dem Vorjahr.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ