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Briten wollen rote Telefonzellen retten

5000 der noch 21 000 Häuschen sollen durch Sonderregeln bleiben / Medienaufsicht setzt sich ein.  

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Eine rote Telefonzelle in London  | Foto: Wolfram Kastl (dpa)
Eine rote Telefonzelle in London Foto: Wolfram Kastl (dpa)
Die roten Telefonzellen in Großbritannien sind eines der beliebtesten Postkartenmotive des Landes. Doch immer mehr von ihnen werden stillgelegt, weil sie kaum noch jemand für Ferngespräche nutzt. Die britische Medienaufsicht Ofcom hat nun Regeln vorgelegt, um Tausende der roten Häuschen mit dem Emblem der britischen Königskrone vor dem Verschwinden zu retten.

Wie aus einer Ofcom-Mitteilung hervorgeht, sollen Telefonzellen weiterbetrieben werden müssen, wenn eine von vier Bedingungen erfüllt ist. Dazu gehört, dass der Standort nicht von allen Mobilfunknetzen abgedeckt ist, sie sich an einem Ort befinden, der häufig Schauplatz von Unfällen oder Suizid ist, mehr als 52 Anrufe in den vergangenen zwölf Monaten getätigt wurden oder andere außergewöhnliche Umstände greifen.

Ofcom geht davon aus, dass etwa 5000 der noch rund 21 000 Telefonzellen in Großbritannien durch die Regeln vor dem Verschwinden bewahrt werden. "Einige der Telefonzellen, die wir schützen wollen, werden nur für eine relativ kleine Zahl von Anrufen genutzt. Aber wenn einer dieser Anrufe von einem verzweifelten Kind stammt, einem Unfallopfer oder jemandem, der über Suizid nachdenkt, kann dieses Telefon eine Rettungsleine von großer Wichtigkeit sein", sagt Selina Chadha vom Ofcom.

Nach Angaben der Behörde haben 96 Prozent der Erwachsenen im Vereinigten Königreich ein Handy. Trotzdem wurden 2020 fünf Millionen Telefongespräche vom Münzfernsprecher geführt. Davon waren 150 000 Notrufe und 25 000 Anrufe bei einem Sorgentelefon für Kinder.

Auch stillgelegte Telefonzellen müssen nicht zwangsläufig aus dem Stadtbild verschwinden. Mehr als 6000 der roten Häuschen in Großbritannien wurden entweder zu Mini-Büchereien umgewandelt oder beherbergen inzwischen einen Defibrillator.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 12. November 2021: PDF-Version herunterladen

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