Infrastruktur

Bremst das Basler "Herzstück" den Ausbau der S6 ins Wiesental aus?

Wenn das "Herzstück" in Basel doch nicht gebaut werden sollte, wie sinnvoll ist dann der Ausbau der S6? Diese Frage bringt die EVP in Riehen auf und fordert Antworten von der Gemeinde.  

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Die S6 soll künftig im Viertelstundentakt fahren.  | Foto: Daniel Gramespacher
Die S6 soll künftig im Viertelstundentakt fahren. Foto: Daniel Gramespacher

Bis 2035 soll die S-Bahn zwischen Basel und dem Wiesental im Viertelstundentakt verkehren. Dazu muss die Strecke, unter anderem in Riehen, zweigleisig ausgebaut werden. In der Gemeinde wird diskutiert, ob der Ausbau über- oder unterirdisch erfolgen soll. Die Evangelische Volkspartei Riehen-Bettingen (EVP) bringt nun einen weiteren Aspekt ins Spiel: den Ausbau des "Herzstücks", der unterirdischen S-Bahn-Durchmesserlinie zwischen den Basler Bahnhöfen.

Hintergrund ist eine vom Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) angekündigte Überprüfung der laufenden und geplanten Infrastrukturprojekte für die Schweiz, die auch das "Herzstück" betrifft. Für die EVP stellt sich die Frage, ob das "Herzstück" unter diesen Umständen tatsächlich realisiert werde. "Eine Nichtrealisierung hätte signifikante Auswirkungen auf den Nutzen des Doppelspurausbaus der S6. Denn dieser garantiert den Viertelstundentakt nur bis Basel Badischer Bahnhof", schreibt die EVP in einer Pressemitteilung. Eine zukünftige Ausweitung des Viertelstundentaktes bis Basel SBB sei ohne Herzstück höchst fraglich.

In einer Interpellation fordert die EVP von der Gemeinde nun Auskunft darüber, wie der Gemeinderat den Nutzen des Viertelstundentaktes der S6 bis Basel Badischer Bahnhof, ohne Perspektive auf Ausweitung dessen bis Basel SBB, für die Gemeinde beurteile. Das auch bezüglich der Kosten, welche die Gemeinde Riehen bei einer eventuellen Untertunnelung im Rahmen des Doppelspurausbaus zu tragen hätte. Zudem möchte sie wissen, ob der Gemeinderat mit dem Zweckverband Regio-S-Bahn 2030 (ZRL), dem Kanton Basel-Stadt und den weiteren Beteiligten im Austausch darüber steht.

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Norbert Riegler

9370 seit 17. Apr 2018

Das ist eine fadenscheinige Geschichte. Riehen will das zweite Gleis offenbar nicht, auf keinen Fall oberirdisch, und unterirdisch höchstens dann, wenn es die Gemeinde nichts kostet.

Ja, ohne Herzstück gibt es mit der vorhandenen Infrastruktur zwischen den beiden Basler Bahnhöfen Probleme mit einem Viertelstundentakt und vielleicht kann dann nur jede zweite S-Bahn von Zell bis Bf SBB fahren. Aber ein Großteil der Fahrgäste fährt sowieso nur bis zum Bad. Bf und die Kapazitätsprobleme sind hausgemacht. Zwei Fernzüge und vier S-Bahnen pro Stunde und Richtung, das wäre für eine zweigleisige Strecke eigentlich ein Klacks. Die Güterzüge fahren alle über die alte Rheinbrücke direkt zum Rangierbahnhof Muttenz. Nur wird die Verbindungsbahn Bad. Bf – Bf. SBB nicht wie eine zweigleisige Strecke betrieben, also ein Gleis Richtung Süden und eines Richtung Norden, sondern fast wie zwei sich kreuzende eingleisige Strecken. Die S 6 von Zell kommt im Bad. Bf. auf der Ostseite an und wechselt schon vor der Rheinbrücke auf die Westseite, um im Bf. SBB auf Gleis 2 anzukommen, während bei der Rückfahrt in der Regel das selbe Gleis benutzt wird. Bei den Fernzügen wird es etwas flexibler gehandhabt, aber die von Basel SBB kommende S 6 muss sehr oft vor der Rheinbrücke warten, um einen entgegenkommenden ICE vorbeizulassen.

Längst geplante Baumaßnahmen, welche die Situation etwas entschärfen würden, wurden nicht realisiert. Es ginge da nur um vier oder fünf Weichen und einige hundert Meter Gleis.

Stefan Ziegler

3331 seit 28. Sep 2013

Das ist also teils auch ein Problem der fehlenden Gleise und Weichen an der Ostseite von Bahnhof SBB.
Ab Basel Bad kann man mit Tram und Bus weiter fahren, viele arbeiten ja sowieso auf der Ostseite des Rhein (Roche, Messe. u.a.)
Es sollte also kein Hindernisgrund für den Ausbau sein.
http://www.badische-zeitung.de/kantone-und-sbb-wollen-die-bahninfrastruktur-ausbauen
http://www.badische-zeitung.de/das-zweite-agglomerationsprogramm-basel-steht

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