Handwerkskammer

Beste Meister kommen aus Unadingen und Rötenbach

Andreas Wolf aus Unadingen und Jan Heitzmann aus Rötenbach machen ihren Familienbetrieben alle Ehre: Vor wenigen Tagen wurden die beiden Meister als Beste ihrer Zunft von der Handwerkskammer ausgezeichnet.  

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Auch Dachentwässerung und der Bau von Metalldächern gehören heute zu den Aufgaben der Klempner. Foto: Jan Woitas (dpa)
Der Begriff Klempner ist in Süddeutschland wenig verbreitet. "Bei uns sagt man eher Blechner", sagt der 26-jährige Klempnermeister Andreas Wolf. Mit tropfenden Wasserhähnen hat sein Beruf nicht mehr viel zu tun, sein Fachgebiet ist eher die Blechverarbeitung. Dass er dieses Metier besonders gut beherrscht, hat er vergangene Woche schwarz auf weiß bestätigt bekommen: Die Handwerkskammer Konstanz hat ihn als Bestmeister des Jahres 2024 im Klempner-Handwerk ausgezeichnet.

Diese Tätigkeit sei sehr vielseitig und reiche von der Dachentwässerung über den Bau von Metalldächern bis zu unterschiedlichen Fassadenarten aus verschiedensten Werkstoffen, beschreibt Andreas Wolf seinen Job. Entsprechend war die Aufgabenstellung für sein Meisterstück: "Ich musste als praktische Aufgabe ein aus Holz gefertigtes Dachmodell mit Gauben und innenliegender Regenrinne mit Blech verkleiden und auf Dichtigkeit prüfen." Dass er unter den neun Teilnehmern aus ganz Baden-Württemberg als Bester hervorging, sei schon überraschend gewesen. Denn bisher hatte er im elterlichen Dachdeckerbetrieb, wo er auch seine erste Ausbildung als Zimmermann absolvierte, viel mit Dachdeckerarbeiten und weniger mit Blechnerarbeiten zu tun. Dass er dennoch das beste Gesamtergebnis ablieferte, macht auch seine Eltern Thomas und Carmen Wolf stolz.

Dass ihn sein Berufsweg einmal ins Handwerk führen würde, zeichnete sich bei ihm wie auch seinem Drillingsbruder Robin (künftiger Dachdeckermeister) und seinem jüngeren Bruder Tobias (in Meistervorbereitung als Zimmerer) schon in der Schulzeit ab. "Die konnten alle Fahrzeuge und Maschinen bedienen", sagt Thomas Wolf, der den Kindern den Kontakt mit handwerklichen Tätigkeiten schon im frühen Kindesalter vermittelte und so die nächste Generation für den 33 Mitarbeiter starken Betrieb aufbaute. Nur Drillingsschwester Vanessa schlug eine andere Berufsrichtung ein und arbeitet im Gesundheits- und Fitnessbereich. Für Freunde und Kollegen war es selbstverständlich, dem Jungmeister und "Superkicker" beim SV Unadingen beim Richtfest für die neue Fahrzeughalle einen Meisterbaum zu stellen.

Der Bestmeister musste bis zum Abend zittern

Der beste Stuckateurmeister des Jahres 2024 der Handwerkskammer Konstanz heißt Jan Heitzmann. Für den 21-Jährigen war die Überraschung groß, als er bei der Meisterfeier in der Donauhalle in Donaueschingen als Bestmeister unter 20 Teilnehmern seiner Zunft ausgezeichnet wurde. "Bis zu dem Abend wusste ich nicht, wie ich abgeschnitten habe", sagt Heitzmann. Nervös sei er schon wegen des Zeitdrucks gewesen, zumal die Aufgabenstellung für das Meisterstück eine nicht alltägliche Herausforderung gewesen sei: Eine Standuhr in Trockenbauweise und mit entsprechender Oberflächengestaltungstechnik galt es im Detail zu planen, durchzukalkulieren und zu fertigen. "Das war super schwer und stressig, aber insgesamt doch eine coole Erfahrung", blickt er auf die vier Tage begrenzte Zeit zurück, in der das Meisterstück allmählich Formen annahm.

Sein strukturiertes und konzentriertes Vorgehen schlug sich im prämierten Ergebnis nieder. Was würde die Standuhr nach seinen Berechnungen kosten? "Rund 5000 Euro, doch die Uhr verkauf ich auf keinen Fall", sagt er. Seine Eltern, die in Rötenbach einen Stuckateurbetrieb mit zwei bis drei Mitarbeitern führen, freuen sich über den Erfolg ihres Sohnes und ersten Lehrlings, der schon bei der Gesellenprüfung als Innungssieger überzeugte. "Ehrgeizig und wissbegierig war er schon immer", beschreibt ihn seine Mutter. Wenn ihn etwas interessiere, klemme er sich dahinter, bis alle Unklarheiten beseitigt sind, sagt sie. Über seine Zukunft verrät der Bestmeister im Stuckateurgewerbe so viel: "Ich möchte mich weiterentwickeln und neue Herausforderungen annehmen." Daher führt ihn der Weg in den kommenden dreieinhalb Jahren nach Stuttgart, wo er sein Interesse an Physik, Technik und Mathematik bei einem Bauphysik-Studium vertiefen kann. "Die Grundlagen dafür habe ich zuhause bekommen", zeigt er sich seinen Eltern gegenüber dankbar.

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