Auf Wanderschaft
Bekommt der Südwesten Besuch von einem Braunbären?
Vor 13 Jahre hielt Braunbär Bruno wochenlang die Behörden auf Trab, bevor er ausgestopft im Museum endete. Sein Artgenosse könnte nun in Bayern auftauchen – oder in Baden-Württemberg.
dpa
Mi, 26. Jun 2019, 15:29 Uhr
Südwest
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Vor 13 Jahren war der Braunbär Bruno im Rotwandgebiet erschossen worden. Er war der erste Bär, der nach 170 Jahren seine Tatzen auf bayerischen Boden setzte. Wochenlang hatten die Behörden damals versucht, den streng geschützten Bären zu fangen, der Schafe riss, Bienenstöcke plünderte und sogar durch Ortschaften marschierte. Unter anderem wurden finnische Bärenjäger mit Hunden eingeflogen, die aber scheiterten.
Experten vermuten, dass der Bär wie Bruno aus dem italienischen Trentino kommt, wo eine größere Gruppe von Bären lebt. Es handele sich um ein etwa zwei bis drei Jahre altes männliches Jungtier auf Wanderschaft, sagte der Amtstierarzt der Bezirksverwaltung Reutte, Johannes Fritz. Das Tier verhalte sich unauffällig und scheu. Derzeit werde geprüft, ob der Bär ein Stück Rotwild gerissen habe. Der Kadaver war unweit der Stelle gefunden worden, an der die Wildkamera den Bären aufgenommen hatte. "Wir dachten beim Riss zuerst an einen Wolf, aber aufgrund des Fotos kommt natürlich auch der Bär infrage."
Das Stuttgarter Umweltministerium hat noch seine Zweifel am möglichen pelzigen Besuch: "Aus unserer Sicht ist es auch jetzt noch unwahrscheinlich, dass der Bär von der österreichisch-bayerischen Grenze bis nach Baden-Württemberg zieht", sagte Ministeriumssprecher Ralf Heineken auf Anfrage. Anders als Wölfe legten Bären in der Regel keine so großen Strecken zurück.
Baden-Württemberg biete für Bären auch keinen geeigneten Lebensraum. Sie benötigten störungsarme, große und zusammenhängende Flächen, möglichst mit Höhlen. Diese Randbedingungen gebe es in Baden-Württemberg nicht. "Das schließt natürlich nicht gänzlich aus, dass es ein Einzeltier auch mal bis zu uns verschlägt", sagte Heineken.
Braunbär Bruno, der damals mit seiner Flucht weltweit Sympathien auf sich gezogen hatte, steht heute ausgestopft im Münchner Museum "Mensch und Natur" in Schloss Nymphenburg.
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