Ehrenkodex

Beim ESC 2025 in Basel soll es ein Fairplay-Gelöbnis geben

Der Eurovision Song Contest in Malmö war von Spannungen, Chaos und Demonstrationen überschattet. Das soll in Basel im kommenden Jahr anders werden.  

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Eden Golan, die beim ESC in Malmö für ...wurde für ihre Teilnahme  angefeindet.  | Foto: Jens Büttner (dpa)
Eden Golan, die beim ESC in Malmö für Israel startete, wurde für ihre Teilnahme angefeindet. Foto: Jens Büttner (dpa)
Das Basler Modell nimmt sich ein Beispiel an den Olympischen Spielen. Nach dem von antiisraelischen Protesten überschatteten Eurovision Song Contest (ESC) 2024 in Malmö sollen bei der Veranstaltung 2025 in Basel strengere Regeln gelten. Teilnehmende sollen sich ähnlich wie Sportler beim olympischen Eid zu fairem Verhalten verpflichten, sagt der Vorsitzende des ESC-Aufsichtsgremiums, Bakel Walden. Negatives Verhalten werde nicht geduldet, bei Verstößen gebe es Verwarnungen oder Zugangsbeschränkungen.

"Es gibt Bereiche, wo Meinungsfreiheit Grenzen hat, insbesondere, wenn sie andere Leute betrifft", sagt Walden und zieht einen weiteren Vergleich zu Olympischen Spielen: Beim ESC herrsche Neutralität. Wenn Teilnehmende ihre Überzeugungen zur Schau stellten, "die einen auf der einen Seite, die anderen auf der anderen Seite, wird der ESC in drei bis fünf Jahren einfach nicht mehr funktionieren", sagte er. Die Stimmung beim ESC in Malmö war unter anderem von Demonstrationen gegen die Teilnahme Israels getrübt – es hatte aber auch Anfeindungen, kritische Gesten und Spitzen aus dem Teilnehmerkreis gegen die israelische Interpretin und ihr Land gegeben.

Als Fehler nennt der gebürtige Deutsche Walden – er war bis Ende Oktober Medienmanager bei der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) – dass zu viel Politisierung zugelassen worden sei. "Es gab ganz viele Statements auf der Bühne oder Symbole und Zeichen. Das hat dann ein stückweit die Situation angeheizt." In Basel werde es neben der Selbstverpflichtung zum Fairplay einen Verhaltenskodex geben, den der Veranstalter, die Europäische Rundfunkunion EBU, jetzt in Genf veröffentlicht hat.

Alle, die teilnehmen wollen, müssen dem zustimmen, neben den Künstlern auch Delegationsmitglieder und Journalisten. Zudem wird es Rückzugszonen für Sängerinnen und Sänger geben, wo nicht gefilmt werden darf, und es gebe weniger öffentliche Proben, sagte Walden. Eine weitere Neuerung ist ein Heft mit Sorgfaltsverpflichtungen für die Delegationen, etwa in Bezug auf die sozialen Medienauftritte der Kunstschaffenden "Dass man mal schaut, was hat die Person früher gemacht? Vielleicht sind ein paar Tweets von vor fünf oder zehn Jahren nicht so gut gealtert." Das sollte vorher besprochen werden, um im Fall von Nachfragen Antworten zu haben.

Was die Verwarnungen angeht, stellte Walden klar: Es gebe keine "ESC-Polizei", die vor Überwachungskameras sitzt. "Es ist nicht der Anspruch, dass wir alles bis ins Letzte kontrollieren können. Natürlich gucken wir nicht weg. Wenn es Dinge gibt, die wir mitkriegen, dann wird darauf reagiert." Das ESC-Finale findet am 17. Mai in der St. Jakobshalle in Basel statt.

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