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Begeisterung für das runde Leder

Nicht nur Jungen, auch viele Mädchen aus Breisach, Ihringen und Vogtsburg spielen Fußball in Vereinen.  

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  | Foto: fotolia.com/Kaarsten
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Es ist Montagabend. Ein Herbsttag. Mittags schien die Sonne. Jetzt ist es etwas frisch. 18 Uhr. Langsam sinkt die Sonne, steht kreisrund über einem Maisfeld. Das Surren des Mähdreschers ist bis zum Trainingsplatz beim Stadion "Hinter der Mühle" zwischen Niederrotweil und Achkarren zu hören. Sieben Mädchen haben sich um Trainer Rainer Hinterseh versammelt. Die meisten tragen schwarz-rote Trainingsanzüge und Fußballschuhe. Es sind die Fußballerinnen der B-Jugend des Oberrotweiler TuS.

Wie war das Spiel am vergangenen Wochenende? Trainer Rainer Hinterseh blickt noch einmal zurück und sagt, was gut war oder noch zu verbessern ist. Gemeinsam mit Ahmet Alkim trainiert er die B-Juniorinnen. Normalerweise spielen in der Mannschaft die Jahrgänge 1995 und 1996 zusammen. Weil Spielerinnen fehlen, sind auch Mädchen der Jahrgänge 1997 und 1998 dabei. Der Altersunterschied sei sehr groß und auch die Leistungen der Mädchen dementsprechend unterschiedlich, informieren die Trainer.

Das Training beginnt. Zwei Mannschaften: Vier Mädchen ziehen sich türkisfarbene Hemden über, heben sich so von den anderen drei Spielerinnen ab, die ebenfalls eine Mannschaft bilden. Im Kleinfeld werfen sich die Mädels die Bälle zu. So trainieren sie, im Ballbesitz zu bleiben, ähnlich wie in einem Spiel, erklärt Trainer Ahmet Alkim. Die Jugendlichen laufen flink auf dem Feld herum, schlagen Haken, schaffen sich Freiräume, spielen die Bälle ab und fangen einen neuen. "Klare Ansagen machen", ruft Trainer Hinterseh ihnen zu, damit sie die Kommunikation üben.

Die Spielerinnen haben sichtlich Spaß, sie sind motiviert, die Stimmung ist gut. Neben der B-Jugend gibt es auch eine Damenmannschaft beim TuS Oberrotweil, in der junge Frauen von 16 Jahren an mitspielen. Frauenfußball ist heute keine Seltenheit. Das war nicht immer so. Zeitweise galt die Sportart sogar als moralisch verwerflich, weil sich in den 1920er Jahren einige an den kurzen Hosen Fußballerinnen störten. Erst in den 1950er Jahren konnten Frauen in Vereinen Fußball spielen.

"Gut Lena, gut Lisa!" Der Trainer Rainer Hinterseh applaudiert und spornt die Mädchen damit an. Die Spielerinnen stehen sich gegenüber. Eine wirft den Ball, die andere nimmt ihn mit dem Spann an und spielt ihn ihrem Gegenüber wieder zu. Dann ein kleines Übungsspiel: Es wird vier gegen drei gespielt. "In der Vorbereitung auf die Saison trainieren wir vor allem Technik und Kondition", erzählt Ahmet Alkim. In der Saison werden Spielsituationen geübt: Angriff, Ballabnahme und Schuss. Vor allem Schnelligkeit ist gefragt – und das 90 Minuten, solange dauert heute das Training.

Normalerweise gehören 14 Spielerinnen aus Oberrotweil, Oberbergen und Achkarren der Mannschaft an. Manchmal müssen die B-Juniorinnen aber nur zu neunt zum Spiel fahren, dann kann nicht mal ausgewechselt werden. "Wir brauchen einen Torwart und einige Spielerinnen", betont Ahmet Alkim. Nicht einmal mit der Fußballweltmeisterschaft der Damen habe sich beim Spielerinnenmangel etwas geändert, bedauern die Trainer.

Wie kann die Mannschaft neue Mitglieder gewinnen? Das Trainergespann hat viele Ideen: Es soll ein Beauftragter für den Mädchenfußball gefunden werden. Zudem wollen die Trainer mit den Schulen zusammenarbeiten und einen Fußballschnuppertag für Mädchen organisieren.

Ressort: Breisach

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