Fasnacht
Basler Fasnacht beginnt mit einem friedlichen Morgestraich und dem Cortège mit mehr als 11.000 Teilnehmern
Der magische Moment des Beginns der Basler Fasnacht, der Morgestraich, lockt zehntausende Besucher in der Stadt. Das diesjährige Motto, "Syg wie de wottsch", passt perfekt zum Hauptthema: dem ESC 2025.
sda
Mo, 10. Mär 2025, 17:14 Uhr
Basel
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Zum Vieruhrschlag ist am Montag in der Basler Innenstadt zum Fasnachtsauftakt Morgestraich die Straßenbeleuchtung erloschen. Die Straßen und Plätze verwandelten sich bei trockenem Wetter in ein Meer aus Laternen, begleitet von Piccolo- und Trommelklängen. "Morgestraich – vorwärts, Marsch!", hieß es nach dem Glockenschlag, womit die Trommel- und Piccoloklänge ertönten. Beim Morgestraich macht stets der gleichnamige Marsch den Anfang. Tausende von Fasnächtlerinnen und Fasnächtler zogen mit ihren Instrumenten sowie mit Kopflaternen auf der "Larve" hinter den großen Zugslaternen durch die Straßen und Gassen.
Dabei sind die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler im "Charivari-Kostüm" unterwegs, also mit individueller Aufmachung und Maskierung. Die Guggenmusiken und Wagencliquen werden am Nachmittag beim großen Cortège dazustoßen. In der verdunkelten Innenstadt standen bei Temperaturen um die 8 Grad Zehntausende Schaulustige und verfolgten das Spektakel von Fasnachtslaternen sowie Trommel- und Piccolomärschen. Schon bald kam es in den engen Gassen zu den ersten Staus der Cliquen.
Einen ersten Eindruck gab der Morgestraich auch zu den Sujets, welche die Cliquen an den "drey scheenschte Dääg" ausspielen. Dieses Jahr ist die Austragung des Eurovision Song Contest (ESC) in Basel das große Thema. Auch der 100. Geburtstag von Jean Tinguely, die abgesagte Totentanz-Veranstaltung, die Misere bei der Kantonspolizei und der Japankäfer sind beliebte Sujets.
Jean Tinguely, der Japankäfer und der ESC sind Themen
Das Motto der diesjährigen Basler Fasnacht lautet "Syg wie de wottsch" – sei wie du willst. Auf der Plakette ist eine Kombination aus sechs verschiedenen Fasnachtsfiguren zu sehen. Sie spielt auf die individuelle Freiheit und indirekt auch auf den ESC an. Drei Tage lang wird die Fasnacht Basel in Beschlag nehmen.
Am Montagnachmittag ist bei trockenem und mildem Wetter der erste Cortège der Fasnacht 2025 über die Bühne gegangen. Bei diesem grossen Umzug spielen die Cliquen, Wagen und Guggenmusiken ihre Sujets aus. Insgesamt 11.485 Personen in 442 Einheiten sind dieses Mal beim Cortège angemeldet. Nach dem Morgenstreich war für viele Fasnächtler und Fasnächtlerinnen am Nachmittag ein dem Sujet entsprechender Auftritt angesagt. Am Cortège präsentierten die verschiedenen Formationen erstmals ihre Zugkostüme mit Larven, Requisiten und "Zeedeln" mit Mundart-Versen. All das wurde dem Sujet entsprechend entworfen und gebastelt. Milde Temperaturen lockten am Nachmittag zwar die Leute in Scharen in die Stadt, dennoch war die Innenstadt nicht überfüllt.
Ab Montagabend sind auch die Schnitzelbänkler wieder unterwegs und singen ihre Verse. Der Cortège geht am Mittwochnachmittag in die zweite Runde. Vorher ist aber am Dienstag die Kinderfasnacht und das freie "Gässle" der Cliquen, also Trommeln und Pfeifen ohne vorgegebene Route, angesagt. Am Dienstagabend werden zudem die Guggemusiken auf mehreren Plätzen Konzerte geben. Die "drey scheenschte Dääg" in Basel enden mit dem Ändstraich am Donnerstag um 4 Uhr.

Während der Auftakt gewohnt laut erfolgte, ist der Morgen für die Blaulichtorganisationen aber ruhig verlaufen, wie es in einer ersten Bilanz des Justiz- und Sicherheitsdepartements hieß. Die Sanität der Rettung Basel-Stadt rückte zu vier Einsätzen aus, die Berufsfeuerwehr wurde hingegen nicht gebraucht. Die Kantonspolizei Basel-Stadt schleppte in den Stunden vor dem Morgestraich noch 128 Fahrräder ab.