Baselland prüft Bau eines neuen Krankenhauses
Baselland prüft einen neuen Spitalbau in der Mitte des Kantons. Die Regierung will auch das Angebot ambulanter Behandlungen massiv vergrößern.
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Bis 2043 rechnet der Kanton mit einem Anstieg der Über-75-Jährigen um 56 Prozent – in Basel-Stadt beträgt er nur 23 Prozent. Ein großer Brocken des Maßnahmenprogramms dürfte die Zukunft des finanziell angeschlagenen Kantonsspitals Baselland sein. Die Regierung hält prinzipiell am Kantonsspital als Rückgrat der Gesundheitsversorgung fest – aber nicht unbedingt an den beiden aktuellen Standorten Liestal und Bruderholz.
In diesem Zusammenhang seien neun Varianten geprüft worden, sagte Jourdan. Zwei haben es in die Endrunde geschafft: eine Erneuerung der beiden bestehenden Standorte und eine Variante "grüne Wiese" mit einem gut erreichbaren Spitalneubau. Wo dieser zu stehen kommen könnte, wurde nicht gesagt. Die Variante einer Konzentration auf den Standort Liestal sei fallengelassen worden, sagte Jourdan. Erstens aus Platzgründen und zweitens wegen der Tatsache, dass das Spital in Liestal für die bevölkerungsreichen Gebiete in Unterbasel nicht optimal erreichbar sei. Das habe zur Folge, dass viele Patienten von dort das teurere Universitätsspital Basel-Stadt aufsuchen würden, hieß es. Der Standort Liestal alleine habe zu wenig Patientinnen und Patienten, um bei seinem breiten Angebot wirtschaftlich funktionieren zu können.
2026 solle der Landrat über die beiden Varianten entscheiden können. Bis dann sollten die Aspekte der Finanzierung und Verfügbarkeit eines möglichen Areals abgeklärt werden. So oder so werde das finanziell angeschlagene Kantonsspital auch künftig auf Unterstützung durch den Kanton angewiesen sein, rechnete Finanzdirektor Anton Lauber vor.
Dazu gehört in beiden Fällen die zeitnahe Gewährung eines Darlehens in der Höhe von 150 Millionen Franken. Dazu kämen unter anderem Kreditsicherungsgarantien in der Höhe von 730 Millionen Franken für die Variante mit den beiden Standorten respektive 870 Millionen Franken für die Neubauvariante.
Alles in allem will die Regierung das Angebot und damit den Anteil ambulanter Behandlungen massiv vergrößern. Mit der erfolgreich verlaufenen Volksabstimmung über die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Behandlungen (Efas) seien finanzielle Hürden, die gegen ambulante Behandlungen gesprochen hätten, aus dem Weg geräumt worden. Ein Ausbau des ambulanten Angebots soll sich nun bei weitem nicht auf das Zentrumsspital beschränken.
Dem Kanton schwebt der Aufbau eines dezentralen und "wohnortnahen" Netzwerks an Gesundheitseinrichtungen vor. Das könnten regionale Gesundheitszentren nach dem erfolgreichen Vorbild in Laufen sein, oder Hausarztzentren und Apotheken mit einem Zusatzangebot an telemedizinischen Leistungen, hieß es.
In ersten Stellungnahmen begrüßten verschiedene Parteien die Stoßrichtung des Plans zumindest im Grundsatz. Die SP kritisierte, dass der Standortentscheid für das Kantonsspital noch nicht spruchreif sei. Die FDP monierte, dass der Kanton Basel-Stadt wenig Willen zu einer gemeinsamen Spital-Infrastrukturplanung an den Tag lege. Und wie die GLP bezeichnet die FDP die finanzielle Situation und künftige Ertragskraft des Kantonsspitals Baselland als "erschreckend". Das Spital selbst sieht in seiner Stellungnahme ein, dass eine signifikante Steigerung der Wirtschaftlichkeit nötig sei, um einen finanziell nachhaltigen Betrieb zu gewährleisten.
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