Work-Life-Balance
Basel soll mit einem Pilotversuch die Viertagewoche bei vollem Lohn austesten
Vier Tage arbeiten bei gleichem Lohn – ein Pilotprojekt dafür soll es in Basel-Stadt geben. Der Große Rat hat einen Vorstoß verabschiedet, nach dem der Kanton Unternehmen dabei unterstützen soll.
sda
Do, 20. Mär 2025, 17:00 Uhr
Basel
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In Basel-Stadt soll in einem Pilotversuch ein Testlauf für eine Viertagewoche bei vollem Lohn stattfinden. Der Basler Große Rat hat am Mittwoch gegen den massiven Widerstand von bürgerlichen Ratsmitgliedern einen entsprechend SP-Antrag an die Regierung überwiesen. Der Vorstoß – es handelt sich um einen inhaltlich nicht zwingend verbindlichen Anzug – wurde mit 48 zu 44 Stimmen bei einer Enthaltung überwiesen. Angeregt wird ein dreijähriger Pilotversuch, der kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden anregen soll, freiwillig eine Viertagewoche bei vollem Lohn zu testen. Der Kanton solle diese Firmen finanziell unterstützen und eine Evaluation der Erfahrungen durchführen.
Widerstand von Gewerbevertretern
Der Vorstoß stieß vor allem bei Gewerbevertreterinnen und -vertretern der bürgerlichen Fraktionen auf vehementen Widerstand. Arbeitszeitverkürzungen seien ein kontraproduktives Mittel, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sagte SVP-Großrat Lorenz Amiet. Und Daniel Hettich (LDP) bezeichnete es als unsinnig, den Staat zur Alimentierung dieses Versuchs zu verpflichten, der die Privatwirtschaft betreffe. Die Ratslinke wertete auf der anderen Seite eine Reduktion der Arbeitszeit als Chance, die Work-Life-Balance der Arbeitnehmenden zu verbessern und den steigenden Druck an den Arbeitsplätzen zu vermindern. Studien zeigten, dass sich dies nicht sonderlich negativ auf die Produktivität auswirke, sagte Heidi Mück im Namen der Fraktionen Basta und der Grünen.