Baloise verzichtet auf Flugzeugeinsatz gegen Hagel
Die Baloise-Versicherung setzt kein Flugzeug mehr ein, um Wolken zu impfen und so zu verhindern, dass sich große und schwere Hagelkörner bilden, die Autos beschädigen. Die Wirkung der Methode lasse sich nicht messbar nachweisen.
Von 2018 bis 2023 war ein einmotoriges Leichtflugzeug mit Spezialausrüstung jeweils in der Hagel-Saison von Mai bis September unterwegs, um gezielt Gewitterwolken anzufliegen und sie mit Silberjodid zu impfen. Damit werde verhindert, dass sich große und schwere Hagelkörner bildeten, hieß es. Ziel der Flüge ab dem Flugplatz Birrfeld war laut Baloise unter anderem, die Zahl der Hagelschäden an Autos zu vermindern. Im Herbst 2020 teilte das Unternehmen mit, dass der hagelbedingte Schadenaufwand im Vergleich zu den Jahren 2000 bis 2017 auf konstant tiefem Niveau geblieben sei. Bei der Wolkenimpfung gab es eine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der ETH Zürich sowie einen "Hagelbeirat" aus Experten.
Einsatzgebiet waren große Teile der Deutschschweiz, wie Baloise auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Der Flieger sei, je nach Wetterbedingungen, etwa 30 bis 40 Mal pro Saison gestartet. Zur Abdeckung der ganzen Schweiz wären rund vier zusätzliche Flugzeuge notwendig gewesen. Simon Eschle, Meteorologe beim Schweizer Radio und Fernsehen, sagte im Radio-Interview, die Hagelimpfung funktioniere zwar im Labor, in der Praxis aber eher nicht. Das Problem sei, dass es wissenschaftlich kaum nachweisbar sei, ob solche Methoden eine Wirkung hätten.
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