Auschwitz in 3-D-Analyse: Die späte Suche nach Gerechtigkeit
Viele Beschuldigte sind nicht mehr verhandlungsfähig – oder bereits tot: Der Aufklärungsstelle für NS-Verbrechen in Ludwigsburg läuft die Zeit davon. Helfen können unter anderem 3-D-Modelle.
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Vermessungstechnikerin Sandra Staiger sitzt in ihrem Büro im Stuttgarter Landeskriminalamt (LKA) und erinnert sich an ihre Arbeit in Polen im Mai 2013: Es ist vier Uhr morgens und stockdunkel, als sie und ihr Kollege Martin Abel beginnen, mit einem 3-D-Laserscanner das Gelände des Stammlagers Auschwitz zu vermessen. Die Besucher werden hier erst in einigen Stunden strömen, die Zeit bis dahin wollen die beiden Mitarbeiter des baden-württembergischen LKA nutzen. Abel stellt das fast 20 Kilo schwere Scan-Gerät auf einem Stativ ab. In dessen Innerem wird ein Laserstrahl erzeugt, den ein rotierender Spiegel ablenkt. Der 3-D-Scanner dreht sich horizontal 360 Grad im Kreis, der Laserstrahl erfasst so die ganze Umgebung. Überall, wo er auftrifft, wird ein Punkt erzeugt, pro Sekunde sind das 800.000. Auf diese Weise erfassen die LKA-Beamten in der KZ-Gedenkstätte Millionen von Koordinaten an 180 Standpunkten – eine riesige Datenmenge. Ihr Auftrag lautet: am Computer ein 3-D-Modell des ehemaligen ...