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Auf den Spuren von Ludwig Frank

  • Sa, 29. Juni 2024
    Schwanau

     

Zum 150. Geburtstag von Ludwig Frank hat die Schwanauer Stolpersteininitiative den Soldatenfriedhof Reillon besucht. Dort ist der in Nonnenweier geborene Reichstagsabgeordnete begraben.

Die Schwanauer Stolpersteininitiative hat den Soldatenfriedhof Reillon besucht.   | Foto: Martin Frenk
Die Schwanauer Stolpersteininitiative hat den Soldatenfriedhof Reillon besucht. Foto: Martin Frenk
Die von Norbert Klein vorbereitete und geleitete Tagesfahrt begab sich auf die Spuren des Ersten Weltkriegs im Elsass. Dabei wurden bereits die an der Fahrtstrecke zum deutschen Soldatenfriedhof in Reillon gelegenen Sehenswürdigkeiten besichtigt, darunter in Marmoutier die romanische Kirchenfassade oder die in Saverne und Lützelburg gelegenen Burgruinen.

Auf dem Soldatenfriedhof angekommen führte Norbert Klein die Gruppe zum Grab Ludwig Frank und erläuterte, wie es zum Tod des Nonnenweierer Bürgers gekommen war. Ludwig Frank starb 1914 im Alter von 40 Jahren an der Front bei Nossoncourt nahe Baccarat durch ein Kopfschuss. Als Flügelmann seiner Kompanie war er bei einem Sturmangriff einige Schritte vorausgeeilt und tödlich verwundet. Er wurde zunächst in einem Waldstück in der Nähe von Nossencourt bestattet und 1920 auf den angelegten Soldatenfriedhof in Reillon umgebettet.

Danach gab Norbert Klein im wenige Kilometer des Friedhofs entfernt gelegenen Nossoncourt einen Überblick über die Kriegslage, wie sie sich am 3. September 1914 dargestellt hatte. Danach wurde die Rückfahrt angetreten, wobei die Gruppe den Stausee Pierre-Perceé beim Col du Donon das Denkmal der Passeure und Jupitersäule am Col du Donon besichtigte.

Ludwig Frank

Dr. Ludwig Frank (1874-1914) war Rechtsanwalt und SPD-Politiker. Der Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Nonnenweier ließ sich 1900 als Rechtsanwalt in Mannheim nieder. Auf Grund seiner ausgezeichneten Rhetorik machte er als Politiker schnell Karriere. 1905 zog Frank in den badischen Landtag und 1907 in den deutschen Reichstag ein. Im badischen Landtag war er der Führer der sozialdemokratischen Fraktion. Ludwig Frank war ein überzeugter Pazifist und Patriot, der sich unter anderem für den Frieden mit Frankreich und England einsetzte und mit "Wir wollen den Frieden" gegen die herrschende Kriegsbegeisterung eintrat. Zu Beginn des Weltkriegs 1914 meldete er sich freiwillig zum Frontdienst und genehmigte mit großer Mehrheit seiner Partei die Kriegskredite. Er wollte damit zeigen, dass die Sozialdemokraten keine "vaterlandslosen Gesellen" seien und erhoffte sich nach dem Krieg ein demokratisches Deutschland. Ludwig Frank fiel am 5. September 1914 an der Front bei Nossencourt in Lothringen durch ein Kopfschuss.

Ressort: Schwanau

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