Auf den Spuren der innerdeutschen Grenze
Zum Tag der Deutschen Einheit gibt es zwei Angebote in der Volkshochschule Lahr. Ein "Grenzgänger" hält einen Vortrag, außerdem wird eine Ausstellung eröffnet.
In der Ankündigung heißt es: 1378 Kilometer – so lang ist die ehemalige innerdeutsche Grenze zwischen dem Dreiländereck Bayern/Sachsen/Tschechien und der Ostsee. Der Karlsruher Journalist und Autor Marcus Dischinger beginnt 2019, also genau 30 Jahre nach der Öffnung der Grenze, ein Langzeitprojekt: Er erläuft diese ehemalige Grenze zu Fuß. Ein Grenzweg mit großer und wichtiger Geschichte, der heute ein zum Teil wildes, schwer bezähmbares, naturgeschütztes, vor allem aber einsames grünes Band ist. Dischinger nimmt in Bildern und Texten mit auf den Kolonnenweg in Sachsen, Bayern, Thüringen und Hessen. Auf den Weg also, auf dem einst die DDR-Grenzerinnen und -Grenzer unterwegs waren und Republikflüchtlinge erschossen.
Das zweite VHS-Angebot zum Tag der Deutschen Einheit ist die Plakatausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit dem Titel "Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur". Die Ausstellung erzählt vom Umgang mit der Geschichte der Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und mit der staatlichen Teilung seit dem Ende der DDR. Dazu heißt es in der Ankündigung: In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung war die Vergangenheit der deutschen Teilung allgegenwärtig. Bis dahin streng geheime Archive wurden herangezogen, um erlittenes Leid zu dokumentieren, Schuld oder Unschuld zu beweisen, die eigene Politik zu legitimieren oder politische Gegnerinnen und Gegner zu diskreditieren. Während eine wachsende Zahl von Gedenkstätten und -zeichen, Straßen und Plätzen an Opposition und Widerstand sowie an die Opfer der Diktatur erinnert, zieren die Symbole der DDR bis heute so manche Datsche im Osten, werden auf Demonstrationen gezeigt oder zur Verkaufsförderung auf Lebensmittelkonserven gedruckt.
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